Upgrade auf Windows 10 per Doppelklick verhindern

Microsoft beschreibt inzwischen einen offiziellen Weg, um das Windows-10-Gratis-Upgrade von Windows 7 und 8.1 fernzuhalten. Wir haben die Methode in eine Datei gesteckt, die sich einfach und sekundenschnell anwenden lässt.

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Upgrade auf Windows 10 per Doppelklick verhindern
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Von
  • Jan Schüßler
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Weitere Möglichkeiten zum Verhindern des Windows 10 Upgrade:

Wer sein Windows 7 oder 8.1 nicht auf Windows 10 aktualisieren will, musste bislang einen Slalom um Microsofts Versuche der kostenlosen Zwangsbeglückung fahren. Die neueste Idee des Konzerns ist, Anwendern nur noch fünf Tage Zeit zu lassen, bis ein Upgrade erfolgen soll.

Doch es gibt auch Positives: Die Drängelei lässt sich einfacher und schneller abstellen als bislang. Mit unserer Datei NoWin10.reg reichen wenige Mausklicks und ein Neustart. UPDATE: Aufgrund einiger Probleme mit den Download der .reg-Datei in einigen Browsern haben wir sie in eine .zip-Datei gepackt. Laden Sie sie hier herunter: NoWin10.zip .

Nach dem Download entpacken Sie zunächst NoWin10.zip, um die Registry-Datei NoWin10.reg zu erhalten. Doppelklicken Sie dann auf NoWin10.reg und bestätigen Sie die folgenden Abfragen mit "Ja" beziehungsweise "OK". Starten Sie danach Ihren PC neu. GWX sollte nun nicht mehr in der Taskleiste erscheinen. Um den dicken Upgrade-Brocken auch aus der Liste der verfügbaren Windows-Updates zu schmeißen, müssen Sie eventuell einmal die Suche nach neuen Updates von Hand anstoßen.

Falls das Windows-10-Paket bereits im Hintergrund auf die Festplatte geladen wurde, belegt es rund drei Gigabyte – oder mehr. Um den Platz freizugeben, klicken Sie im Windows-Explorer mit der rechten Maustaste auf Laufwerk C: und dann auf "Eigenschaften". Im folgenden Fenster klicken Sie auf "Bereinigen". Nach kurzer Analyse erscheint ein weiteres Fenster, dort klicken Sie auf "Systemdateien bereinigen". Der nun folgende Suchvorgang kann mitunter länger dauern. Sobald er abgeschlossen ist, setzen Sie in der Auswahlliste der zu löschenden Dateien ein Häkchen vor den Eintrag "Temporäre Windows-Installationsdateien" und klicken auf OK.

Wer später doch auf Windows 10 umsteigen möchte, muss die Änderungen, die NoWin10.reg bewirkt, übrigens nicht rückgängig gemacht werden: Der PC lässt sich auch direkt mit dem Media Creation Tool auf Windows 10 aktualisieren.

Widerspenstige Werbung: Man deinstalliert KB3035583, blendet es sogar aus – aber GWX bleibt.

Unsere bislang angebotene GWX-Bremse zum Verhindern des Downloads von Windows 10 mit dem Powershell-Skript "Block-GWXUpdate.ps1" ist damit hinfällig. Und wie schon bei dieser können wir auch diesmal nicht versprechen, dass die vorgestellte Methode zur Upgrade-Verhütung beliebig lange hält.

Das GWX-Programm als solches kann auf der Festplatte verbleiben. Das macht nichts, denn eine Deinstallation des Windows-Updates KB3035583, mit dem GWX auf den PC kommt, bringt inzwischen ohnehin nichts mehr. GWX verbleibt auch dann im System, wenn KB3035583 entfernt und der PC neu gestartet wurde – das Verhalten wurde uns von diversen Lesern berichtet und ließ sich auch in der Redaktion auf Anhieb nachstellen.

Schon im vergangenen halben Jahr hat Microsoft immer wieder Änderungen an GWX vorgenommen und andere Methoden verwendet, um Anwendern von Windows 7 und 8.1 das kostenlose Upgrade auf Windows 10 aufs Auge zu drücken. Nicht auszuschließen also, dass auch diese Abhilfe nicht lange hält. Was immerhin hoffen lässt, ist die Tatsache, dass Microsoft die hier gezeigten Registry-Schlüssel explizit Administratoren empfiehlt, die Windows 10 von ihren Clients fernhalten müssen.

Grundlage der Registry-Datei ist der Knowledge-Base-Artikel KB3080351, der unter anderem zwei Schlüssel beschreibt, mit denen sich die beiden Windows-10-Dauerwerbespots in GWX und in Windows Update stummschalten lassen. Microsoft spricht im Artikel zwar ausdrücklich Systemadministratoren an, allerdings funktionieren die Schlüssel in unseren Tests auch klaglos auf Windows 7 Home Premium und Windows 8.1 ("Core").

Ein DWORD-Eintrag mit dem Namen "DisableGwx" und dem Wert "1" kommt in den Registrierungsschlüssel HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Policies\Microsoft\Windows\Gwx. Er unterbindet den Start des Taskleisten-Programms, das mit Pop-ups zum Upgrade auf Windows 10 drängt. Nach einem Neustart des Systems taucht GWX in unseren Tests nicht mehr in der Taskleiste auf; auch der GWX-Prozess war mit dem Taskmanager sowie mit dem Process Explorer aus der Sysinternals-Suite nicht mehr auffindbar.

Außerdem muss in der Registry der Schlüssel HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Policies\Microsoft\Windows\WindowsUpdate angelegt und mit einem DWORD-Eintrag "DisableOSUpgrade" mit dem Wert "1" bestückt werden. Er verhindert, dass das rund zweieinhalb Gigabyte dicke Windows-10-Upgrade-Paket in Windows Update angeboten wird – sowie, falls der Download bereits erfolgt ist, nach jedem Neustart des PC der Windows-Update-Verlauf einen weiteren Eintrag über ein fehlgeschlagenes Update listet. (jss)