Neues Kamera-System soll Korallenschäden genauer aufzeigen

Mit einer Hyperspektral-Kamera und weiteren Sensoren sind Forscher den Folgen von Kohlendioxid im Wasser auf der Spur. Sie wollen damit Korallenriffe digitalisieren und die Schäden dokumentieren.

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Neues Kamera-System soll Korallenschäden genauer aufzeigen

(Bild: USFWS - Pacific Region / Flickr / cc-by-2.0)

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Jährlich nehmen die Ozeane rund ein Viertel des Kohlendioxids aus der Atmosphäre auf. Sie sind damit so etwas wie natürliche CO2-Speicher – doch das bleibt nicht folgenlos für die Meeresbewohner. Die Versauerung der Meere bringt unter anderem die Biodiversität von Korallenriffen durcheinander. Mit einem neuen Verfahren wollen Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Marine Mikrobiologie diese Auswirkungen nun genauer untersuchen. Sie haben dazu ein sogenanntes HyperDiver-System entwickelt, berichtet Technology Review online. Damit können sie Korallenriffe digital abbilden.

Das neue System besteht aus einer Hyperspektral-Kamera und Sensoren zur Messung der Helligkeit, des pH-Wertes und der Temperatur. Ein Sonar erfasst den Abstand zum Boden, um später auch die Topographie des Riffs abzubilden. Ergänzt wird das Set durch eine HD-Videokamera. 40 bis 50 Quadratmeter eines Riffs lassen sich laut dem Physiker Arjun Chennu pro Minute erfassen. Das neue Vorgehen soll herkömmliche Untersuchungen, bei denen ein Ökologe unter Wasser einzelne kleine Abschnitte in Augenschein nimmt, beschleunigen und präzisieren.

Die Auflösung des HyperDiver-Systems liegt im Zentimeterbereich. Sie ist damit dem Physiker zufolge präzise genug, um die meisten der Organismen auf dem Grund des Riffs abzubilden. "Das erlaubt es uns, sie viel besser zu visualisieren: ihre Identität, ihre Position, Größe und Beschaffenheit. Wir erhalten eine ergiebige, digitalisierte Ansicht vom Lebensraum eines Korallenriffs", erklärt Chennu. Erprobt haben er und sein Kollege Joost den Haan das System zunächst in Papua-Neuguinea. Vor der Küste des Inselstaates finden sich natürliche Kohlendioxid-Quellen im Meeresboden. Das Gas steigt dort aufgrund vulkanischer Aktivität auf.

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Der Algorithmus erkennt die Koralle (jle)