UNESCO zeichnet Mannheimer Informatiker aus
Der Lehrstuhl für Informatik V der Universität Mannheim ist zum UNESCO-Lehrstuhl ernannt worden.
Der Lehrstuhl für Informatik V der Universität Mannheim ist zum UNESCO-Lehrstuhl ernannt worden, wie die Hochschule am heutigen Dienstag mitteilte. Die UNESCO, die Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur, will mit den UNESCO-Lehrstühlen ein weltweites Netzwerk errichten, das der internationalen Verständigung und Kommunikation in der Wissenschaft dienen soll.
Mit der Ernennung würdigt die UNESCO die Bemühungen des Mannheimer Lehrstuhlinhabers Reinhard Männer um die Verbreitung der Computertechnik in Weißrussland. In Deutschland gibt es bisher drei UNESCO-Lehrstühle in Konstanz, Trier und Kiel.
"Wir sind seit zehn Jahren in Weißrussland aktiv und haben dort ein Computernetz aufgebaut", erklärte der Informatikprofessor gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. An das Netzwerk der Weißrussischen Akademie der Wissenschaften in Minsk sind derzeit etwa 120 Institutionen angeschlossen. "Neben dem Aufbau der Netzwerkinfrastruktur wollen wir auch die Lehre dort hinbringen", sagte Männer. In Minsk soll ein Informatik-Studiengang nach Mannheimer Vorbild eingerichtet werden. Ein ähnliches Projekt ist in der syrischen Hauptstadt Damaskus geplant.
Mit über 40 Mitarbeitern ist der Lehrstuhl von Professor Männer einer der größten Lehrstühle der Universität Mannheim. Die Schwerpunkte der Forschung liegen in den Bereichen Entwicklung von Spezialrechnern etwa für die industrielle Echtzeitbildverarbeitung, der interaktiven Visualisierung komplexer Datensätze, der Simulation von medizinischen Eingriffen und der optischen Datenspeicherung. (wst)