Kreative Panoramatechniken

George Lepp ist ein bekannter Panoramaexperte, der sich besonders auf neue und ungewöhnliche Formen dieses faszinierenden Fotografiestils konzentriert. In unserem Workshop beschreibt der US-Fotograf ausführlich, mit welcher Ausrüstung und welchen Techniken seine Bilder entstehen. Auf den folgenden Seiten erfahren Sie unter anderem mehr über Actionsequenz-Panoramen, Luftpanoramen und Mikropanoramen.

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Lesezeit: 29 Min.
Von
  • George D. Lepp
  • Kathryn Vincent Lepp
Inhaltsverzeichnis

Als Fotografen suchen wir stets nach Möglichkeiten, die überwältigende Schönheit der Natur mit unseren Bildern zu vermitteln. Die Panoramatechnik eignet sich, um das große Ganze in Szene zu setzen. Dabei müssen wir uns aber nicht auf Panoramen aus kurzen, horizontalen Bildfolgen beschränken, sondern können auch ungewöhnlichere Techniken einsetzen.

Die Bildresultate erzählen eine Geschichte: detailgenau, kreativ und stringent. Ihre inhaltliche Vielfalt fesselt den Betrachter lange und ihr Detailreichtum ist für Überraschungen gut. Sollen hochaufgelöste Kompositbilder und großflächige Drucke einer genauen Prüfung standhalten, sind jedoch feine kompositorische Details und eine sorgfältige Aufnahmetechnik nötig. Dieser Artikel stellt eine Reihe anspruchsvoller Panoramatechniken vor, mit denen Naturfotografen das künstlerische und erzählerische Potenzial sowie den Detailreichtum ihrer Bilder voll ausschöpfen können.

Ich bin immer auf der Suche nach geeigneten Szenen für Actionsequenz-Panoramen, die den Weg des Motivs durch Zeit und Raum abbilden. Diese einzigartige Panoramatechnik entdeckte ich aus reinem Zufall für mich: Ich fotografierte einen Pavian, der einen Fluss im südafrikanischen Botswana überquerte. Meine Kamera nahm eine kontinuierliche Sequenz von acht Bildern pro Sekunde auf und ich folgte der Bewegungsrichtung des Pavians, der durchs Wasser hüpfte und sprang, um nicht nass zu werden und keinem eventuell auf eine Mahlzeit lauernden Krokodil zum Opfer zu fallen. Als ich abends im Camp die Ausbeute dieses Tages bearbeitete, fiel mir auf, dass die Serie den „Wassertanz“ des Affen perfekt eingefangen und ich die Kamera beim Mitziehen so gerade gehalten hatte, dass sich die Hintergründe jedes einzelnen Bildes perfekt überschnitten. Plötzlich sah ich ein Panorama vor mir. Ich nahm jede dritte Aufnahme und setzte sie zu einem Gesamtbild zusammen, das die ganze Geschichte der Wasserüberquerung des Pavians erzählte. Später fand ich unter meinen Bilddateien eine Anzahl ähnlicher Sequenzen, die sich zu einem Panorama montieren ließen und dann viel mehr über das Motiv aussagten als ein einzelnes Bild. Unterscheiden Sie unbedingt zwischen einem Actionsequenz-Panorama und einer Einzelbild-Actionsequenz. Für Letztere setzen Sie die Kamera normalerweise auf ein Stativ und nehmen vom bewegten Motiv eine Sequenz mit demselben Bildausschnitt auf. Anschließend fügen Sie einige oder alle Bilder zusammen, sodass das Motiv in unterschiedlichen Positionen dargestellt wird.