Yelp in den roten Zahlen – Finanzchef geht

Die Umsätze des Bewertungs-Portals Yelp ziehen an – aber die Anleger zeigen sich unbeeindruckt. Die Aktie verliert über zehn Prozent, auch nachdem Quartalszahlen durch eine Panne zu früh veröffentlicht wurden.

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Yelp

(Bild: Yelp)

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Von
  • dpa

Das Bewertungs-Portal Yelp ist im vergangenen Quartal wegen höherer Steuerzahlungen tief in die roten Zahlen gerutscht. Es gab einen Verlust von 22,2 Millionen US-Dollar (19,6 Millionen Euro), wie am Montag mehrere Stunden vor dem geplanten Veröffentlichungstermin bekannt wurde. Die Mitteilung zum Quartalsergebnis sei wegen eines Fehlers eines Dienstleisters zu früh veröffentlicht worden, erklärte Yelp dem US-Sender CNBC.

Im Vorjahresquartal hatte Yelp noch 32,7 Millionen Dollar verdient. Der Umsatz stieg unterdessen im Jahresvergleich um rund 40 Prozent auf 153,7 Millionen Dollar. Finanzchef Rob Krolik wird das Unternehmen spätestens Mitte Dezember verlassen – oder früher, wenn ein Nachfolger schneller gefunden werden sollte. Die Aktie fuhr mit der vorzeitigen Veröffentlichung und einer Aussetzung des Handels Achterbahn: Erst verlor sie über zehn Prozent, drehte dann für kurze Zeit ins Plus – und stürzte zum Handelsschluss um fast 11 Prozent auf 16,11 Dollar ab.

Auf Yelp können Nutzer Hotels, Restaurants und andere Geschäfte bewerten, das Geschäftsmodell ist Werbung. Die Firma ist seit März 2012 an der Börse gelistet. Die Aktie verlor binnen eines Jahres über 60 Prozent ihres Wertes. Im vergangenen Jahr hatte es Berichte über Verkaufsüberlegungen gegeben, das Unternehmen soll im Sommer aber wieder Abstand davon genommen haben.

Yelp wirft Google vor, den Dienst bei der Anzeige von Suchergebnissen zu Gunsten eigener Angebote zu benachteiligen. Das hindere Nutzer unter anderem daran, die Yelp-App zu entdecken, kritisierte Firmenchef Jeremy Stoppelman im Januar am Rande der Konferenz DLD in München. Über die Mobil-Apps werde im Monat von rund 20 Millionen Geräten auf Yelp zugegriffen. Das waren in etwa genauso viele wie im Quartal davor, es ist aber ein Plus von 38 Prozent im Jahresvergleich. (kbe)