Lotusphere: Umstrukturierung bei Lotus

Durch ein internes Memo von Lotus-Präsident Al Zollar wird klar, dass Lotus immer mehr in der IBM Software Group aufgeht.

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Am 4. Jaunar verschickte Lotus-Präsident Al Zollar ein internes Memo an alle Angestellten, das eine Umstrukturierung im ersten Quartal 2001 ankündigte. Der Text des Memos wurde schnell auch außerhalb des Unternehmens bekannt und beispielsweise von der US-amerikansichen Zeitschrift Computer Reseller News veröffentlicht. Allgemein wurde erwartet, dass Lotus die Lotusphere 2001 in Orlando nutzen werde, um eine Umstrukturierung anzukündigen oder zumindest zu kommentieren. Al Zollar nutzte jedoch die erste Pressekonferenz für ein kurzes Statement, in der er lediglich feststellte, es gebe noch nichts zu verkünden.

Durch Zollars Memo wird jedoch klar, dass Lotus immer mehr in der IBM Software Group aufgeht – wobei aber das Ziel beibehalten werden soll, Lotus als eigene Marke aufrechtzuerhalten. Während IBM in den letzten fünf Jahren bereits alle Backoffice-Bereiche von Lotus integriert hat (etwa Beschaffung und Finanzwesen), so wird diese Umstrukturierung nun weitergeführt. Interessant ist, dass Zollar selbst stets von der Lotus Brand (Lotus-Marke) statt einfach von Lotus spricht.

In diesem Lichte sind möglicherweise auch einige Abgänge hochrangiger Manager zu sehen. So trat etwa jüngst Steve Beckhardt als Präsident von Iris Associates, einer hundertprozentigen Lotus-Tochter und Entwickler der meisten Lotus-Technologien, zurück und überließ diesen Posten dem Mitgründer Tim Halvorsen. Auch der Leiter der Knowledge Management Division, Cliff Reeves, zog sich im Dezember zurück; ein Nachfolger ist noch nicht bestimmt. (Volker Weber) / (jk)