Hotmail-Adressen an Werbefirmen

Wie Microsoft bestätigt, werden Hotmail-Adressen unter gewissen Umständen ungewollt an Drittpersonen weiter gegeben.

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Von
  • Patrick Brauch

Microsoft bestätigt nach einem Bericht des Wall Street Journal, dass Hotmail-Adressen unter gewissen Umständen ungewollt an Drittpersonen weiter gegeben werden. Das Problem entsteht, wenn Hotmail-Kunden E-Mails lesen, die Werbebanner eingebunden haben. Dann werde der Login-Name des Kunden an den Anbieter des Werbebanners verschickt.

"Die Quelle des Problems ist, dass Hotmail die Mail-Adresse in der URL des Web-Browsers darstellt. Und wenn der Kunde eine E-Mail mit Bannern liest, so wird eben diese URL an den Banner-Provider verschickt", sagte Richard Smith, ein Privacy- und Sicherheitsexperte, der Microsoft Mitte Juni auf den Design-Fehler angesprochen hatte. Microsoft will sich des Problems annehmen: "Wie arbeiten an etwas, dass diesen Fehler im August eliminieren wird", erklärte Microsoft-Sprecherin Melissa Covelli gegenüber dem amerikanischen Nachrichten-Dienst CNet. "Das verlangt ein komplettes Neu-Design der Hotmail-Technologie."

Das eigentliche Problem, das allgemein als Data Spill bezeichnet wird, ist allerdings nicht Hotmail-spezifisch: "Wir haben im Laufe des Jahres Hunderte von Beispielen für Data Spill entdeckt", erläuterte Debra Pierce, Anwältin bei der Electronic Frontier Foundation (EFF), die diese Vorfälle seit über einem Jahr beobachtet. Pierce zählte unter anderem Sony, AT&T, Yahoo und AOL auf, die ähnliche Probleme haben. "In vielen dieser Fälle glauben die Leute, dass ihre persönlichen Angaben privat bleiben – aber genau das ist nicht der Fall", meinte Pierce weiter. (pab)