TV-Kabelgesellschaften profitieren vom Internet-Boom

Das Umsatzvolumen der Kabelnetzbetreiber in Deutschland wird sich nach Ansicht von PricewaterhouseCoopers innerhalb der nächsten fünf Jahre mehr als verdoppeln.

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  • JĂĽrgen Kuri

Das Umsatzvolumen der Kabelnetzbetreiber in Deutschland wird sich innerhalb der nächsten fünf Jahre mehr als verdoppeln. Zu diesem Ergebnis kommt eine Marktanalyse des Wirtschaftsprüfungsunternehmens PricewaterhouseCoopers (PWC). Die Kabelnetzbetreiber sollen die Umsätze von derzeit 5 Milliarden Mark auf rund 12,5 Milliarden Mark im Jahr 2004 steigern können. Die Betreiber profitieren dabei vor allem vom Boom des Internet und dem erwarteten Zuwachs beim Pay-TV. Momentan ist der Breitbankkabel-Markt hier zu Lande mit Anschlüssen in 22,3 Millionen Haushalten schon der Zweitgrößte nach den USA.

Die Analysten gehen davon aus, dass im Jahr 2002 rund 50 Prozent aller Hochgeschwindigkeitszugänge zum Internet per TV-Kabel abgewickelt werden; beim Pay-TV erwarten sie eine jährliche Steigerung der Abonnentenzahl um 15 bis 20 Prozent. PWC geht davon aus, dass durch den Ausbau der TV-Kabelnetze mit einem Rückkanal Fernsehen und Internet immer stärker zusammenwachsen; der schnelle Internetzugang per Kabel führe dazu, dass künftig verstärkt die normale Unterhaltungselektronik zum Surfen benutzt werde. Bei einer von PWC erwarteten Steigerung der Internetnutzer von gegenwärtig rund 16 Millionen auf knapp 30 Millionen im Jahr 2002 böten sich dadurch den Kabelgesellschaften große Chancen, lukrative neue Geschäftsfelder zu erschließen.

Dafür sei allerdings Voraussetzung, dass die Netze zügig aufgerüstet und überzeugende Vermaktungsstrategien entwickelt würden – das Bundling von Internet, Fernsehen und Telefonie biete den Kabelgesellschaften jedenfalls gute Bedingungen, um Kunden mit Preisvorteilen an sich zu binden. Allerdings werde die Konkurrenz durch andere breitbandige Zugangstechniken wie ADSL, Richtunk oder Satellitenverbindungen schärfer. Schlüsselfaktor für den Erfolg seien unter anderem die Kontrolle über den Zugang zum Endkunden, also die so genannte "letzte Meile", und einheitliche Gerätestandards. (jk)