Glasscheibe zur "ewigen Speicherung" großer Datenmengen soll marktreif werden

360 Terabyte Daten passen auf eine Glasscheibe, die etwa so groß ist wie ein 2-Euro-Stück. Die britischen Forscher aus Southampton suchen nun Industriepartner, um die Technik marktreif machen zu können.

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Forscher wollen Scheibe zur Speicherung riesiger Datenmengen zur Marktreife bringen

Die vom Laser gesetzten Punkte sind 5 Mikrometer voneinander entfernt

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Forscher in Großbritannien haben eine kleine Glasscheibe entwickelt, auf der sich bis zu 360 Terabyte Daten speichern lassen. Sie ist etwa so groß wie ein Zwei-Euro-Stück, soll Temperaturen von bis zu 1000 Grad aushalten und mehrere Milliarden Jahre lang auslesbar sein, wie die Wissenschaftler der Universität Southampton mitteilten.

Der Laser bei der Arbeit

(Bild: University of Southampton)

Handelsübliche externe Festplatten haben eine Speicherkapazität von einem bis drei Terabyte und sind etwa so groß wie ein Taschenbuch. Daten auf einer herkömmlichen Festplatte werden in der Regel auf einer rotierenden magnetischen Oberfläche gespeichert.

Im "Superman-Speicherkristall", mit dem die Forscher das Prinzip vergleichen, werden die Daten mit einem ultraschnell pulsierenden Laser – also einem der sehr kurze und intensive Lichtimpulse aussendet –, in drei Lagen in die Nanostruktur des Glases geschrieben. Beim Auslesen wird die Polarisation des Lichts in dem Glas genutzt.

Zunächst einmal haben sich die Wissenschaftler an bekannten Werken wie der Bibel oder der Erklärung der Menschenrechte versucht

(Bild: University of Southampton)

Das Forscherteam arbeitet seit einigen Jahren an der Technik und will sie nun auf der Konferenz der International Society for Optical Engineering in San Francisco vorführen. Es sucht derzeit Industriepartner, um die Technik zur Marktreife zu bringen. Potenzielles Einsatzgebiet sind Langzeitarchive großer Institutionen. (anw)