NASA-Sonde New Horizons: Pluto-Mond Charon wohl durch Ozean geformt

Der größte Mond des Pluto könnte einst einen riesigen Ozean unter seiner Oberfläche beherbergt haben. Als der dann mit der Zeit abkühlte, sprengte das sich bildende Eis die Oberfläche Charons, vermuten NASA-Wissenschaftler.

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NASA-Sonde New Horizons: Pluto-Mond Charon wohl durch Ozean geformt

Diese Risse könnten durch einen unter der Oberfläche gefrierenden Ozean entstanden sein.

(Bild: NASA/JHUAPL/SwRI)

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Aufnahmen der NASA-Sonde New Horizons deuten darauf hin, dass der Pluto-Mond Charon einst unter seiner Oberfläche einen Ozean beherbergt hat. Das meinen Forscher der US-Weltraumagentur, die Forschungsdaten der Sonde ausgewertet und ihre Schlussfolgerung nun veröffentlicht haben. Demnach weist der Mond an seiner Oberfläche tektonische Verwerfungen auf, die andeuten, dass der Untergrund an diesen Stellen einst auseinander gerissen wurde. Das zeige, dass der Mond einst größer geworden ist und dabei das Oberflächenmaterial – hauptsächlich Wassereis – zerrissen hat.

Pluto-Sonde New Horizons (67 Bilder)

Plutos Oberfläche
(Bild: NASA/Johns Hopkins University Applied Physics Laboratory/Southwest Research Institute)
Pluto-Mission New Horizons

Fast zehn Jahre lang flog die NASA-Sonde New Horizons zum Pluto. Als erste Sonde überhaupt passiert sie den Zwergplaneten, um ihn aus der Nähe zu erforschen.

Die Wissenschaftler erklären, dass dieses Wasser einst durch den Zerfall radioaktiver Elemente und der Hitze Charons selbst flüssig gehalten worden sei. Der Mond könnte warm genug gewesen sein, um Wasser tief unter der Oberfläche flüssig zu halten. Als Charon dann langsam abkühlte, sei das Wasser gefroren und habe dabei an Volumen gewonnen. Dadurch sei die Oberfläche Charons angehoben und aufgerissen worden, wobei die charakteristischen Strukturen entstanden, die auf den Bildern New Horizons deutlich zu erkennen sind.

New Horizons war vergangenes Jahr am Pluto vorbeigeflogen und hatte in den wenigen Stunden in der Nähe des Zwergplaneten mit allen Instrumenten Daten gesammelt. Aufgrund der geringen Bandbreite dauert deren Übertragung zur weit entfernten Erde sehr lange und ist immer noch nicht abgeschlossen.

Trotzdem haben die Wissenschaftler bereits genügend Material, das sie auswerten können, um Pluto und seine Monde besser zu verstehen. Charon ist der mit Abstand größte davon. Der Größenunterschied zwischen ihm und dem Pluto ist so gering, dass Charon nicht um Pluto sondern beide um einen Punkt zwischen sich kreisen.

Pluto und Charon (6 Bilder)

Plutos Bahn weicht stark von der der acht Planeten ab
(Bild: NASA, Johns Hopkins University Applied Physics Laboratory)

(mho)