MWC 2016: Eyetracking senkt die Grafiklast bei Virtual Reality

Auf dem Mobile World Congress zeigt das deutsche Unternehmen SMI, dass man mit Eyetracking und fovealem Rendering bei VR-Anwendungen die Belastung der Grafikkarte senken kann.

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Grafiklast bei Virtual Reality

Beim fovealen Rendering wird nur der Bereich im unmittelbaren Fokus mit voller Auflösung gerendert (roter Kreis), die Umgebung noch mit 60 Prozent (blauer Kreis). Der Bereich außerhalb des Blickfelds ist nicht mehr so scharf. Wenn das foveale Rendering eingeschaltet wird, nimmt die Last der Grafikkarte ab (blaue Kurve rechts).

(Bild: heise online/vbr)

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Der deutsche Eyetracking-Spezialist SensoMotoric Instruments (SMI) zeigt in Barcelona, wie man mittels Eyetracking die Leistung von Virtual-Reality-Anwendungen verbessern kann. Das sogenannte foveale Rendering verspricht weniger Belastung für die Grafikkarte bei der ansonsten rechenintensiven Virtual Reality. Dabei wird nur der Bereich, den die Augen unmittelbar fixieren, mit voller Auflösung gerendert und das Umfeld immerhin noch mit 60 Prozent. Bereiche außerhalb des Blickfelds werden nur noch mit 20 Prozent der möglichen Auflösung gerendert.

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Damit lasse sich die Performance um das zwei- bis vierfache steigern, erklärt Christian Villwock von SMI. Entweder kann die VR-Anwendung in entsprechend höherer Auflösung laufen oder auf weniger leistungsfähiger Hardware. Das Unternehmen aus Teltow bei Berlin spricht bereits mit den Herstellern von VR-Geräten. Villwock rechnet damit, dass Eyetracking und foveales Rendering in der nächsten Generation der VR-Headsets Einzug halten werden.

In Barcelona zeigt SMI das Verfahren mit einer Oculus Rift DK2. Dabei ist kaum ein Unterschied zu merken, wenn die VR-Brille nicht das ganze Bild mit voller Auflösung rendert, sondern das foveale Rendering zum Einsatz kommt.

SMI hat jahrelange Erfahrung mit Eyetracking-Technik. Das Unternehmen lizenziert die Technik an Hersteller in verschiedenen Branchen – zum Beispiel der Medizintechnik. In den meisten Lasersystemen für Augenchirurgie steckt auch Technik von SMI, sagt Villwock. Diese Technik hat SMI inzwischen an den Pharmariesen Novartis verkauft. (vbr)