MWC 2016: Hands-on Huawei MateBook mit Windows - schickes Tablet, Wackeltastatur
Das Huawei MateBook ist eines der schönsten Windows-Tablets - bei Tastatur und Stift haben aber andere die Nase vorn.
Huawei steigt in den Markt mit Windows-Tablets ein, und gleich mit einem Hingucker. Das Huawei MateBook ist sehr schlank und sieht edel aus - mit nur 7 Millimeter Dicke und 640 Gramm Gewicht fühlt sich das 12-Zoll-Tablet wie ein iPad oder Android-Tablet an. Möglich macht die kompakte Bauweise – wie man sie von Windows-Tablets eigentlich nicht kennt – der Einsatz von Intels Core-m-Prozessoren, die im MateBook ohne Lüfter auskommen.
Das Metallgehäuse aus einem Guss macht einen wertigen Eindruck und wirkte auf den ersten Blick gut verbaut. Allerdings wurde beim Tablet auf der Messe die Rückseite ziemlich heiß – in der Hand hatten wir die leistungsfähigste Version mit Core m7. Die machte beim Ausführen von Windows-Programmen wie Office oder verschiedenen Malprogrammen einen flotten Eindruck - nichts anderes ist bei einem Core m7 zu erwarten. Das Display gehört zu den besten, die wir bei 12-Zoll-Tablets ausprobiert haben; es zeigt kräftige Farben und löst mit 2160 × 1440 hoch auf, Pixel erkennt man bei normalem Abstand nicht.
Tastatur hängt durch
Wie beim Surface Pro 4 und iPad Pro lässt sich das Tablet mit einer Tastatur-Hülle in ein Notebook verwandeln. Das 150 Euro teure Zubehör aus Lederimitat ist auf Tastatur-Seite weiß, auf der Rückseite hellbraun. Um das Tablet geklappt sieht das Dock deshalb wie eine schicke Lederhülle aus.
Das großzügige Tastenlayout mit sechs Zeilen plus großem Touchpad entspricht einer üblichen Notebook-Tastatur und hat einen guten Druckpunkt, dennoch kam uns das Tippen beim Test nicht so flüssig und angenehm wie beispielsweise auf einem Surface Book oder Macbook vor. Auch drückte die Tastatur ziemlich stark durch, weil sie im angedockten Zustand leicht aufbockt.
Je nachdem, wie man die Tablethülle faltet, stellt sie das Tablet in einem Winkel von 67 oder 52 Grad auf. Diese Konstruktion ist aber ziemlich wackelig und sitzt nicht so fest wie die das iPad-Pro-Keyboard mit seinen Magneten. Deshalb eignet sich das MateBook auch nicht besonders gut fürs Arbeiten mit dem Tablet auf dem Schoß.
Weil das Matebook nur einen Anschluss besitzt – USB Typ C –, ist man beim Einsatz als Notebook fast zwangsweise auf das 100 Euro teure Dock angewiesen. Das ist schick und handlich, hat jedoch nur zwei USB-A-Anschlüsse; da wird es schon eng, wenn man Maus, Tastatur und Drucker gleicheitig anschließen möchte.
Huawei MateBook mit Windows 10 (5 Bilder)
Stift schlecht austariert
Der zusätzlich für 70 Euro erhältliche Huawei-Stift funktioniert zuverlässig und lässt sich fürs Schreiben von Notizen und zum Zeichnen prima verwenden. Huawei hat sich jedoch bei der Konstruktion nicht so viel Mühe gegeben wie Apple oder Microsoft: Der MatePen ist fast so groß und hat eine ähnliche Form wie der Apple Pencil, ist aber ein ganzes Stück leichter und schlechter austariert - deshalb liegt er nicht so gut in der Hand wie der Pencil oder der Stift der Surface-Books.
Die Stiftführung ist ähnlich präzise wie bei anderen Windows-Tablets, aber nicht ganz so genau wie beim iPad Pro. Die beiden Tasten weiter vorne übernehmen die Funktion der linken und rechten Maustaste, weiter hinten am Stylus ist der Schalter für den Laserpointer – eine nette Spielerei, wir hätten den bei Microsoft-Tablets üblichen Radiergummi an der Stelle aber praktischer gefunden.
Gutes Tablet, mäßiges Notebook
Unterm Strich: Das Huawei MateBook ist ohne Zweifel eines der schönsten Windows-Tablets auf dem Markt. Das Zubehör hat Huawei jedoch nicht so gut hinbekommen. Dank Windows 10 ist das MateBook mit der Andock-Tastatur zwar ein vollwertiges Windows-Notebook, man tippt auf der Tastatur aber nicht so angenehm wie auf den meisten Notebook-Tablet-Kombinationen oder gar bei einem vollwertigen Notebook.
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(acb)
