Slapstick-Makerin: Simone Giertz baut eine Applausmaschine

Auf Konferenzen dauernd klatschen zu müssen geht ganz schön in die Hände. Das neue Projekt der Chaos-Bastlerin Simone Giertz schafft dieses sehr spezielle Problem aus der Welt – macht dabei aber recht seltsame Geräusche.

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Slapstick-Makerin: Simone Giertz und ihre Applausmaschine

(Bild: Screenshot aus dem verlinkten Video)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Peter König

Die Slapstick-Makerin Simone Giertz, gerade erst in der aktuellen Make-Ausgabe von unserer Kollegin Elke Schick zur "Queen of Shitty Machines" gekrönt, hat wieder zugeschlagen – beziehungsweise: Sie lässt zuschlagen, denn ihr neuestes Werk ist ein Gerät, das in die Hände klatscht. So etwas schont die zarten Entwicklerinnenhände vor der Überlastung durch den Applausmarathon auf großen Konferenzen, wie sie in ihrem Video erklärt:

Arduino: Mikrocontroller für Quereinsteiger

Wie viele von Simones Konstruktionen ist auch dieser Applaus-Automat recht einfach aufgebaut: Eine Grillzange bildet die Arme samt zentralem Gelenk. Auf den beiden Schaufeln an den Enden sitzen die beiden Plastikhände – es sind zwei rechte, was der Funktion offenbar keinen Abbruch tut. Ein Arduino Uno im Inneren sowie ein MosFET steuern die Klatschbewegung, für die ein Motor die Zange spreizt, woraufhin die beiden Hände durch eine Feder gezogen ineinander klatschen. Das Tempo stellt man über einen Schieberegler ein.

Das ganze wäre keine Maschine von Simone Giertz, wenn sie wirklich gut funktionieren würde – und so sondert die Konstruktion ein Geräusch ab, das weniger an donnernden Applaus, sondern eher an eine Industrienähmaschine kurz vor der Rente erinnert. Das soll so sein – auch Simones wahnwitzige Roboter, die Zähne putzen, beim Frühstück füttern oder Gemüse hacken sollen, arbeiten eher schlecht als recht. Und ihr Ohrfeigenwecker macht zwar definitiv wach, sein Einsatz ist allerdings mit konkreter Verletzungsgefahr verbunden, zumindest für langhaarige Wesen wie Simone.

Warum die Videos ihrer kruden Konstruktionen dennoch im Web so beliebt sind, erklärt sich die Chaos-Bastlerin im Make-Interview so: "Vielleicht liegt es daran, dass Menschen erwarten, dass Roboter ihnen überlegen sind. Und wenn die Maschinen dann an einfachen Aufgaben wie dem Zubereiten eines Frühstücks scheitern, fühlen sich die Menschen ihnen nicht mehr unterlegen."

(pek)