Umfrage: Deutsche mögen persönlichen Kontakt lieber als virtuellen

Die Videokonferenz oder den Urlaubsort per Google Street View erkunden – das Internet macht virtuelle Kontakte mit Menschen oder Orten leicht. Die Deutschen finden ein Treffen von Angesicht zu Angesicht laut einer Studie trotzdem immer noch besser.

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Statistik

(Bild: GfK)

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Von
  • dpa

Viele Deutsche bevorzugen laut einer neuen GfK-Umfrage noch immer das Gespräch von Angesicht zu Angesicht statt eines Chats oder Video-Telefonats. 32 Prozent der deutschen Internetnutzer finden demnach den virtuellen Austausch mit Menschen oder Orten nicht genauso gut wie den persönlichen Kontakt. 13 Prozent hierzulande halten beides für gleichwertig, wie die Nürnberger Konsumforscher mitteilen. Damit führt Deutschland die Liste der Länder an, in denen der persönliche Kontakt als höherwertig gegenüber dem virtuellen gesehen wird. Auf Platz zwei landete Schweden, gefolgt von Belgien und Tschechien.

Besonders angesehen ist der Austausch via elektronischer Hilfsmittel dagegen in Brasilien, der Türkei und Mexiko. Jeweils 34 Prozent der Brasilianer und Türken finden virtuelle Interaktionen genauso gut wie den persönlichen Kontakt. In Mexiko sahen dies 28 Prozent so.

Über alle 22 Länder hinweg gesehen fanden 23 Prozent der 27.000 Online-Befragten virtuelle Kontakte gleich gut wie persönliche. 15 Prozent stimmten der Aussage "virtuelle Kontakte mit Menschen oder Orten können genauso gut sein wie persönliche Kontakte beziehungsweise tatsächlich vor Ort zu sein" nicht zu.

Generell gilt: Je älter die Befragten, desto weniger stimmen sie der Aussage zu. Am häufigsten finden dies noch Befragte im Alter zwischen 20 und 39 Jahren. Diese Altersgruppe liegt sogar leicht vor den Jugendlichen. Ältere Menschen finden dagegen den persönlichen Kontakt deutlich besser.

"Die Studie sagt allerdings nichts über die Häufigkeit der Nutzung aus", betonte Umfrageleiter Stefan Gerhardt. In Deutschland würden die virtuellen Kontaktmöglichkeiten genauso genutzt wie in anderen Ländern – nur die Bewertung sei eine andere. Der Freizeit-Monitor der Stiftung für Zukunftsfragen etwa hatte im vergangenen Jahr ergeben, dass Jugendliche in Deutschland inzwischen in ihrer Freizeit am häufigsten das Internet nutzen. Erst an zehnter Stelle ihrer Freizeitaktivitäten standen Unternehmungen mit Freunden. (anw)