Down-Syndrom: Suche nach einer Therapie für Kinder im Mutterleib

Eine Heilung für Down-Syndrom gibt es nicht. US-Forscher wie Diana Bianchi arbeiten aber daran, durch eine Therapie schon während der Schwangerschaft die geistigen Fähigkeiten der betroffenen Kinder zu verbessern.

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Suche nach einer Therapie für Down-Syndrom-Kinder im Mutterleib

Diana Bianchi will die geistigen Fähigkeiten von Down-Syndrom-Kindern verbessern.

(Bild: Foto: Leonard Greco)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Bonnie Rochman

Die US-Genetikerin Diana Bianchi war eine Pionierin, als es darum ging, das Down-Syndrom mittels Gentests frühzeitig in der Schwangerschaft zu diagnostizieren. Nun sucht sie nach einer Behandlung der betroffenen Kinder noch im Mutterleib, wie das Magazin Technology Review in seiner aktuellen Märzausgabe berichtet (jetzt am Kiosk oder online bestellen).

Seit 2011, schätzt die heutige Direktorin des Mother Infant Research Institute am Tufts Medical Center in Boston, sind mehr als zwei Millionen der neuen Bluttests vorgenommen worden. Dank der verbesserten Methode können genetisch bedingte Krankheiten wie Trisomie 21 nun bereits im ersten Drittel der Schwangerschaft zuverlässig diagnostiziert werden. Das führt allerdings dazu, dass sich laut einem Artikel des US-Magazins Prenatal Diagnosis rund 60 bis 70 Prozent der betroffenen Frauen für eine Abtreibung entscheiden.

Doch wenn es Therapien gäbe, die Lebensqualität der Down-Syndrom-Kinder zu verbessern, wäre das vielleicht anders. An den Möglichkeiten, bereits bei den ungeborenen Kindern anzusetzen und deren geistige Entwicklung zu verbessern, arbeitet Bianchi nun mit ihrem Team. Während die Medizinerin aus Boston schon zugelassene Medikamente auf ihren Nutzen für die Neurogenese im Mutterleib testet, setzen andere Forscher auf die Wirkung von Fluoxetin. In den USA unter dem Markennamen Prozac bekannt, fördert das Antidepressivum offensichtlich die Entwicklung der Neuronen: Das haben Tests an Mäusen bewiesen. Nun stehen erste Studien mit Schwangeren an.

An einem Medikament für die von Down-Syndrom Betroffenen arbeitet ferner der Schweizer Pharma-Konzern Hoffmann-La Roche. Auch der in klinischen Versuchsreihen getestete Wirkstoff Basmisanil soll das Lernen erleichtern.

Mehr zum Thema in der Märzausgabe von Technology Review (im heise shop und im gut sortierten Zeitschriftenhandel erhältlich). (inwu)