DJIs neuer Quadkopter Phantom 4 im Detail

DJI hat den Phantom für die vierte Auflage nicht nur optisch überarbeitet, sondern spendiert dem Kopter unter anderem einen Sportmodus samt Anti-Kollisions-System.

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DJIs neuer Quadkopter Phantom 4 im Detail
Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Daniel Clören
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DJI hat in New York seinen neuen Quadkopter Phantom 4 vorgestellt. heise online hatte bereits vor der Veranstaltung die Möglichkeit, sich das Modell anzuschauen und mit dem Hersteller über die wichtigsten Änderungen zu sprechen.

Schon auf den ersten Blick fällt auf, dass der Phantom 4 noch weniger Ecken und Kanten hat als sein Vorgänger. Neu ist auch die weiße Hochglanz-Hülle. Body, Gimbal und die damit fest verbundene Kamera sind nun aus Magnesium, was unter anderem für eine Reduzierung des Gewichts sorgt. Im Gegenzug setzt DJI im Phantom 4 aber schwerere Akkus ein, wodurch das Gesamtgewicht im Vergleich zum Phantom 3 Professional um 100 Gramm auf 1,38 Kilogramm steigt.

Dafür bleibt der Phantom 4 mit einer Akkuladung nun bis zu 28 Minuten in der Luft – ein Plus von 5 Minuten. Die Spitzengeschwindigkeit des Kopters ist im neuen "Sportmodus" zudem von 16 m/s (knapp 58 km/h) auf 20 m/s (72 km/h) deutlich gestiegen. Der Akku kommt mit einem neuen Ladegerät (ebenfalls in weiß), auch der Anschluss wurde verändert.

Passend zum Sportmodus gibt es am Controller nun eine "Emergency"-Taste, über die sich eine Vollbremsung auslösen lässt. Weggefallen ist dafür die Taste für den Flugmodus F, dieser wird künftig über die DJI-Go-App aktiviert.

Nach dem Einschalten meldet sich der Phantom 4 mit einem lauten Bestätigungston.

(Bild: Nico Jurran / heise online)

Für Indoor-Flüge nutzt der Phantom 4 weiterhin das "Vision Positioning System" (VPS), das nun aber mit zwei Kameras und zwei Ultraschall-Sensoren den Boden abtastet und so den Kopter stabil auf einer Position hält. Die soll nun bis zu einer Höhe von 10 Metern über dem Boden funktionieren, das VPS der Phantom 3 war noch auf 3 Meter beschränkt. Zudem besitzt der Phantom 4 redundante Mess-Sensoren und einen Doppelkompass.

Neu hinzugekommen ist ein Anti-Kollisionssystem (Obstacle Sensing System), das laut DJI eine Eigenentwicklung ist und das über zwei Sensoren an der Front Objekte zwischen 70 Zentimetern und 15 Metern vor dem Quadkopter erfasst. Der Phantom 4 soll notfalls rund 2,3 Meter (plus/minus 0,5 Meter) vor einem Hindernis automatisch zum Stehen kommen. Bei "Return To Home" mindert die Funktion das Risiko von Kollisionen auf dem Rückweg zum Anwender. Das Anti-Kollisionssystem ist in allen Flugmodi aktiv, kann aber auch manuell abgeschaltet werden. In Flugmodi wie POI kann eine drohende Kollision nicht erkannt werden, da der Copter keine seitlichen Sensoren hat. Gleiches gilt für Rückwärtsflug.

Anfang September 2015 spendierte DJI seiner Phantom-3-Reihe eine Firmware mit neuen Funktionen, die beim Phantom 4 noch einmal überarbeitet wurden. Bei "Active Track" handelt es sich um eine verbesserte Follow-Me-Funktion, bei der die Drohne automatisch einem Objekt folgt. Laut DJI soll das System so gut funktionieren, dass ein einen Abhang hinunterrasender Skifahrer die ganze Zeit perfekt in Szene gesetzt wird. Über "Tap Fly" lassen sich wiederum in der DJI-Go-App Wegpunkte setzen, die der Kopter abfliegt – wobei laut DJI die Routenführung verbessert wurde.

DJI Phantom 4 (7 Bilder)

Glossy White

Vielleicht ist die weiße Hochglanz-Hülle des Phantom 4 ja eine Anspielung auf den neuen Vertriebspartner Apple. (Bild: Daniel Clören / heise online)

Die Kamera der Phantom 4 hat wie das Vorgängermodell eine Brennweite von 20 mm (Kleinbildäquivalent) bei einem Sichtbereich von 94 Grad sowie eine feste Blende. Die Verwendung von Magnesium soll sich laut DJI nicht nur positiv auf das Gewicht auswirken, sondern auch die Kamera-Vibrationen reduzieren.

Die Kamera selbst bietet nun Slow-Motion-Aufnahmen in Full-HD-Auflösung (1920 × 1080 Pixel) mit 120 Bildern pro Sekunde. Sie nimmt weiterhin nur in Flugrichtung auf, um die eigene Achse lässt sie sich über den Gimbal nicht drehen. Lediglich eine Bewegung in der Vertikalen ist möglich. Zudem wurde laut DJI die Optik überarbeitet, wodurch Randschärfe und chromatische Aberration verbessert worden seien.

Interessant sind die Phantom-Modelle für Fotografen und Videoprofis nicht zuletzt dadurch, dass sich die eingefangenen Videobilder schon während des Fluges anschauen lassen. Der Phantom 4 überträgt diese in DJIs proprietärem "Lightbridge"-Verfahren an den Controller, über dessen USB-Anschluss sich das Live-Bild dann an ein Smartphone oder Tablet mit installierter DJI-Go-App leiten lässt.

Der Phantom 4 kostet 1599 Euro und kann ab heute vorbestellt werden, im Online-Shop von DJI – und erstmals auch im Apple Store. Die Auslieferung soll dann am 15. März beginnen. Ab dem 29. März soll der Quadkopter dann auch bei autorisierten Händlern erhältlich sein.

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(nij)