Welche Speichermodule unterstützen die ‘1T Command Rate’?
Im BIOS-Setup meines Sockel-A-Mainboards mit dem VIA-Chipsatz Apollo KT266A kann ich die ‘SDRAM Command Rate’ einstellen, und zwar auf ‘Auto’, ‘1T’ oder ‘2T’. Leider läuft mein PC in der ‘1T’-Einstellung nicht stabil. Muss ich spezielle Double-Data-Rate-DIMMs kaufen?
Im BIOS-Setup meines Sockel-A-Mainboards mit dem VIA-Chipsatz Apollo KT266A kann ich die ‘SDRAM Command Rate’ einstellen, und zwar auf ‘Auto’, ‘1T’ oder ‘2T’. Leider läuft mein PC in der ‘1T’-Einstellung nicht stabil. Muss ich spezielle Double-Data-Rate-DIMMs kaufen?
Der Parameter ‘SDRAM Command Rate’ ist, anders als etwa die CAS Latency (CL), RAS-to-CAS-Delay (tRCD) und RAS Precharge Time (tRP), für Speicherchips und -module gar nicht definiert. Die schnellstmögliche ‘SDRAM Command Rate’ ist nach unseren Erfahrungen hauptsächlich von der Anzahl der Speicherchips im System abhängig, zu einem geringeren Teil aber auch von deren Qualität und der des Mainboards.
Je mehr SDRAMs auf ungepufferten DIMMs in den Speicherslots stecken, umso stärker sind die Adressleitungen des Chipsatzes belastet. Dadurch ‘verschleifen’ die Flanken der Adresssignale, es dauert also länger, bis sie die Grenze zwischen ‘0’- und ‘1’-Pegel überschreiten. Ab einer gewissen kapazitiven Last an seinen Leitungen schafft es der Chipsatz nicht mehr, die Adresssignale innerhalb der bei 133 MHz Arbeitsfrequenz 7,5 ns langen Dauer eines Taktes auf den richtigen Pegel zu bringen.
Wenn der SDRAM-Chip falsche Signale auswertet, treten Datenfehler und womöglich Systemabstürze auf. Mit dem Chip-Select-Signal CS kann der Chipsatz aber genau steuern, zu welchem Zeitpunkt die Speicherbausteine ein an den Adresspins anliegendes Signal auswerten sollen. Bei guter Signalqualität kann man die ‘1T Command Rate’ wählen, bei der das Chip-Select-Signal im gleichen Takt wie das jeweilige RAS- oder CAS-Bitmuster über die Signalleitungen flitzt. Diese schnelle Betriebsart funktioniert, wenn überhaupt, meist nur mit einem einzigen DIMM in den Speicherslots.
Will man mehrere Speicherriegel nutzen, muss man meist die etwas langsamere 2T Command Rate wählen, bei der die Latenzzeiten um eine Taktperiodendauer länger sind - wie übrigens auch bei Registered DIMMs, bei denen die zusätzlichen Pufferchips die Adressleitungen entlasten.
Das BIOS vieler Mainboards mit den VIA-Chipsätzen KT266(A) und P4X266(A) stellt die nötige SDRAM Command Rate automatisch ein - oder einfach immer den Wert ‘2T’. Bei anderen Platinen ist sie per BIOS-Setup wählbar. Dann kann man ausprobieren, ob das Mainboard mit den vorhandenen Speicherriegeln im schnelleren 1T-Modus arbeitet. Vor Experimenten sollte man kritische Daten sichern, Abstürze sind leicht möglich. Eine Liste von sicher mit 1T Command Rate funktionierenden Kombinationen aus Mainboards und Speicherriegeln ist uns nicht bekannt. (ciw) (ciw)