Ein oder mehrere Speichermodule?

Läuft mein PC schneller, wenn ich ein Modul mit 256 oder zwei mit 128 MByte einsetze, beziehungsweise eines mit 512 oder zwei mit 256 MByte?

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Läuft mein PC schneller, wenn ich ein Modul mit 256 oder zwei mit 128 MByte einsetze, beziehungsweise eines mit 512 oder zwei mit 256 MByte?

Einen messbaren Leistungsunterschied gibt es nur bei wenigen Konfigurationen.

Die nForce-Chipsätze 415D und 420D von Nvidia (PC1600- und PC2100-SDRAM) haben ein Zweikanal-Speicherinterface, das in der Bestückung mit zwei identischen Modulen die beste Leistung bringt. Mit einem Modul laufen sie etwas, mit dreien je nach Modulart deutlich langsamer.

Die Chipsätze KT266(A) und P4M266(A) von VIA (PC1600- und PC2100-SDRAM) kennen den Speicherparameter ‘DRAM Command Rate’ mit den Optionen 1T und 2T; mit 1T läuft der Speicher etwas schneller als mit 2T. Bestückt mit zwei Modulen funktioniert die Einstellung 1T jedoch meist nicht stabil, sodass man auf das langsamere 2T ausweichen muss. Allerdings laufen auch einige einzelne Module nur mit 2T.

Beim Rambus-Speicher-Interface (beispielsweise im Intel i820, i840, i850 oder i860, PC600- und PC800-RDRAM) verlängert jedes Modul die Signallaufzeit auf dem Speicherbus vergleichsweise stark, sodass die Chipsätze für die weiter entfernt liegenden Chips einige ‘Roundtrip Delay’ genannte Wartetakte einlegen müssen. Nach unseren Messungen ist der Unterschied jedoch vernachlässigbar.

Theoretisch steigt bei SDRAM und RDRAM mit wachsender Zahl von einzelnen Chips die Zahl der offenen Pages, sodass bei Speicherzugriffen die Wahrscheinlichkeit steigt, auf so eine Page zu treffen. Weil der Chipsatz auf die offenen Pages mit geringerer Verzögerung zugreift, steigt so die Zugriffsgeschwindigkeit. Demnach müssten sogar Module mit acht Chips schneller arbeiten als solche mit nur vier oder zwei. Doch wie viele wie große Pages tatsächlich gleichzeitig geöffnet sind, hängt von der Organisation der Module, von den einzelnen Chips, vom Chipsatz und vom BIOS ab.

In der Praxis scheint dieser Effekt wenig zu bringen, jedenfalls haben wir bisher keine nennenswerten Unterschiede messen können. Abgesehen von den oben erwähnten Konfigurationen ist die Art der Speicherbestückung also für die Geschwindigkeit unerheblich. (jow) (jow)