Apple vs. FBI: UN warnen vor Auswirkungen des Streits über iPhone-Entsperrung

Dass die US-Bundespolizei Apple zur Mithilfe bei der Entsperrung eines iPhones zwingen will, könne negative Auswirkungen für die Menschenrechte auf der ganzen Welt haben, warnen die Vereinten Nationen.

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Apple iPhone

(Bild: dpa, Justin Lane)

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  • dpa

Der Streit über die Entsperrung eines iPhones könnte sich global auf die Menschenrechte auswirken. Laut dem UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Said Raad Al-Hussein, riskiert die US-Regierung die Öffnung der "Büchse der Pandora". Die UN appellierten am Freitag in Genf an die amerikanischen Behörden, bei dem weiteren Gerichtsverfahren mit größter Vorsicht vorzugehen.

Apple vs. FBI: Streit über iPhone-Entsperrung

"Ich ersuche alle Betroffenen, nicht nur auf die unmittelbaren Wert, sondern auch auf die potenziell größere Auswirkung zu achten", betonte Al-Hussein. Die Entsperrung drohe, zum Präzedenzfall zu werden und als "Geschenk für autoritäre Regime sowie für kriminelle Hacker" zu dienen.

Das Urteil könne Millionen Menschen in ihrer Sicherheit in der digitalen Welt gefährden und so körperlichen wie finanziellen Schaden anrichten.

Das iPhone wurde von dem mutmaßlichen Attentäter genutzt, der gemeinsam mit seiner Frau Anfang Dezember im kalifornischen San Bernardino 14 Menschen erschossen haben soll. Apple wurde von einer Richterin angewiesen, dem FBI beim Entsperren des Geräts zu helfen, indem Schutzmaßnahmen rund um die Code-Sperre ausgehebelt werden. Der Konzern geht gegen die Entscheidung vor.

Der iPhone-Hersteller wird in der Angelegenheit inzwischen breit von der IT-Branche und zahlreichen Sicherheitsexperten unterstützt. Apple-Chef Tim Cook sieht Datenschutz als ein "fundamentales Menschenrecht", für eine Hintertür werde er sich niemals einsetzen – egal für welche Regierung. (lbe)