Private Adressen
Immer wieder liest man von privaten IP-Adressen oder -Netzen, um damit lokale Netze aufzubauen. Woher erfahre ich, welche ich fĂĽr bestimmte Netze nehmen darf?
Immer wieder liest man von privaten IP-Adressen oder -Netzen, um damit lokale Netze aufzubauen. Woher erfahre ich, welche ich fĂĽr bestimmte Netze nehmen darf?
Die IP-Adressen, die fĂĽr private Netze reserviert sind, finden sie im RFC 1918 (Request for Comment). Das Dokument gibt es auf diversen Servern zum Download, unter anderem bei der Internet Engineering Task Force (IETF).
Die Netze sind je nach Größe in verschiedene Klassen aufgeteilt: So umfasst das so genannte Class-A-Netz 10.0.0.0 die Adressen von 10.0.0.1 bis 10.255.255.254. Die Netzmaske, etwa 255.0.0.0, bestimmt, welche Teile einer Netzadresse unveränderlich sind. Zu den Netzen 172.16.0.0 bis 172.31.0.0 gehören insgesamt 16 Class-B-Netze mit Adressen wie 172.16.0.1 bis 172.16.254.254 (Netzmaske 255.255.0.0). Zum Netz 192.168.0.0 mit insgesamt 256 Class-C-Netzen gehören die Adressen 192.168.0.1 bis 192.168.0.254 (Netzmaske 255.255.255.0).
Diese Adressen lassen sich in privaten Netzen beliebig einsetzen. FĂĽr den Hausgebrauch reicht in der Regel eines der C-Netze (192.168.y.0). Soll ein solches Netz ans Internet angebunden werden, muss man einen zentralen Ăśbergabepunkt schaffen, der die privaten Adressen auf die offizielle Adresse des Gateways hin zum Internet und bei Eintreffen der Antwortpakete zurĂĽck ĂĽbersetzt - das Verfahren heiĂźt NAT (Network Address Translation). Ein solches Gateway kann zum Beispiel ein Windows-PC mit ICS oder ein DSL-Router sein.
Oft ist im Kontext mit diesen Netzen auch die Rede davon, dass sie nicht routbar seien. Das ist nicht richtig. Vielmehr leiten die Router Pakete von oder an solche Adressen durchaus weiter. Da sie im Internet aber nicht eindeutig sind, versanden sie in der Regel irgendwo. Ein Provider etwa kann solche Adressen aber fĂĽr so genannte Transfer-Netze nutzen, etwa um Pakete durch sein Netz hindurchzuleiten. Das heiĂźt, dass Pakete von offiziellen an offizielle Adressen innerhalb des Provider-Netzes ĂĽber Router laufen, die mit privaten Adressen arbeiten.
Zusätzlich zu den durch das RFC 1918 definierten Netzen hat die Internet Assigned Numbers Authority (IANA) auch das Class-B-Netz 169.254.0.0 für private Netze reserviert: Aktuelle Netzwerk-Clients von Apple und Microsoft verwenden es, um sich aus diesem Nummernvorrat automatisch eine eigene IP-Adresse zu geben. Hat der Benutzer keine feste Adresse vorgegeben und ist im Netzwerk auch kein DHCP-Server vorhanden, der IP-Adressen vergibt, so suchen sich Mac und Windows-PC eine freie Adresse aus diesem Bereich. Das Verfahren heißt APIPA (Automatic Private IP Addressing). (ps ) (ps)