Forschung für Mars-Mission: Nutzpflanzen gedeihen in Marserde

Sollten Menschen einmal den Mars besuchen, müssen sie vielleicht auch selbst Nahrung produzieren. Forscher haben nun nachgewiesen, dass im Mars- (und Mond-)Boden verschiedene Nutzpflanzen wachsen können. Ob sie aber essbar sind, muss noch geklärt werden.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 102 Kommentare lesen
Forschung für Mars-Mission: Nutzpflanzen gedeihen in Marserde
Lesezeit: 1 Min.

Wissenschaftlern der Universität Wageningen in den Niederlanden ist es gelungen, zehn verschiedene Nutzpflanzen in simulierter Mars- beziehungsweise Monderde wachsen zu lassen. Wie Nature Today schreibt, konnte das Team um Wieger Wamelink, Tomaten, Roggen, Rettich, Erbsen, Lauch, Spinat, Rucola, Kresse, Quinoa und Schnittlauch aufziehen und ernten. Das gelang demnach in Boden, der dank der Hilfe der US-Weltraumagentur NASA dem Material an der Oberfläche des Mars sowie des Mondes so ähnlich gewesen sei, wie nur irgend möglich. Mit dem Experiment sollte geprüft werden, ob künftige Astronauten Mond- und Marserde zum Anbau ihrer Nahrung verwenden können – ganz so wie im Film "Der Marsianer".

In den drei verschiedenen Versuchsanordnungen (Mars-, Mond- und Erdboden) sei fast gleich viel Biomasse produziert worden, schreiben die Forscher. Geholfen hätte den fremden Böden Gras, das vorher hinzugefügt wurde und die Bewässerung erleichtert habe. Das schließlich so gewachsene Gemüse sei aber nicht gegessen worden. Die Böden der anderen Himmelskörper enthalten demnach Schwermetalle wie Blei sowie Arsen, Quecksilber und viel Eisen. Sollten die Pflanzen das aufgenommen habe, würden sie giftig werden, schreiben die Forscher.

Um die Essbarkeit solcherart gewachsener Nutzpflanzen wissenschaftlich auszuwerten, planen die Forscher nun eine neue Studie. Dazu suchen sie in einer Crowdfunding-Kampagne derzeit noch finanzielle Unterstützung.

(mho)