29-Jähriger wegen Onlinehandels mit Bankkonten in U-Haft

Mindestens 85 Konten mit falschen Personalien soll ein 29 Jahre alter Mann eingerichtet und über Untergrund-Plattformen weiterverkauft haben.

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Online-Banking

(Bild: dpa, Andrea Warnecke/Symbolbild)

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  • dpa

Ein 29 Jahre alter Mann aus dem Landkreis Pinneberg soll im Internet schwunghaften Handel mit Bankkonten betrieben haben. Er stehe im Verdacht, mindestens 85 Konten mit falschen Personalien eingerichtet und sie anschließend für jeweils mindestens 1400 Euro über Onlineplattformen in der "Underground Economy" verkauft zu haben, teilte die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Donnerstag mit. Am Mittwoch seien neun Wohnungen in Hamburg und im Landkreis Pinneberg (Schleswig-Holstein) durchsucht wurden. Der 29-Jährige wurde festgenommen und sitzt in Untersuchungshaft.

Hilfe bei der Einrichtung der Konten sollen zwei Mitarbeiter von sogenannten Verifizierungsdiensten geleistet haben, indem sie gegen 100 bis 200 Euro pro Konto die falschen Personalien der angeblichen Neukunden bestätigt haben. Solche Konten seien in der Cybercrime-Szene als "Bankdrops" bekannt, teilten die Ermittler mit. In der Regel werden sie samt Online-Banking-Zugangsdaten, EC- und Kreditkarten verkauft. Sie dienen dazu, Geld aus Straftaten zu transferieren.

Bei der Durchsuchung wurden nach diesen Angaben neben Blanko-Zahlungskarten, Computern und Datenträgern auch Waffen sichergestellt – eine Blendgranate, eine Schreckschusswaffe und Manövermunition. Außerdem fanden die Ermittler Cannabis und rund 2000 Euro Bargeld.

Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt ist in Deutschland zentral für die Internetkriminalität zuständig. Wie die Ermittler auf diesen Fall aufmerksam wurden, wollte eine Sprecherin aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sagen. (axk)