Yahoo ernennt zwei neue Aufsichtsratsmitglieder

Yahoo stemmt sich laut Insidern gegen den Einfluss von Investoren. Deshalb soll das Unternehmen nun überraschend zwei neue Vorstandsmitglieder ernannt haben. Damit könnte Yahoo mehr auf den Verkauf von Unternehmensanteilen einwirken.

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Marissa Mayer im Ganzkörperprofil neben Yahoo-Logo

(Bild: dpa, Britta Pedersen<br>)

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Das Internetunternehmen Yahoo hat überraschend zwei neue Aufsichtsratsmitglieder ernannt. Wie das Wall Street Journal berichtet, könnte dies ein Versuch des Unternehmens sein, in einer wirtschaftlich schwierigen Situation so viel Macht wie möglich gegenüber Investoren zu erhalten. Der Schritt soll insbesondere ein Zeichen an die Investment-Beratungsfirma Starboard Value LP sein, meinen demnach Eingeweihte. Ernannt wurden die zwei Neuen kurz vor einem Treffen mit Starboard. Yahoo steckt seit einigen Monaten in einer schweren Krise und hat sich faktisch zum Verkauf gestellt. Investoren drängten darauf.

Mit der Ernennung von zwei neuen Mitgliedern hat Yahoo nun wieder einen Aufsichtsrat mit neun Beteiligten. In den vergangenen Monaten waren zwei Mitglieder aus dem Rat ausgeschieden. Zum einen wurde Catherine Friedman ernannt, die zuvor bei Morgan Stanley arbeitete, zum anderen ist nun Eric Brandt Teil des Aufsichtsrats. Er hatte zuvor als Finanzvorstand bei Broadcom gearbeitet.

Starboard soll zuvor Druck gemacht haben, den Aufsichtsrat wieder aufzustocken. Es soll eine Deadline bis zum 26. März gegeben haben. Auch gehört Starboard zu jenen, die Yahoo verkauft sehen wollen. Ob das eigentlich anberaumte Treffen zwischen Yahoo und Starboard nach der Verkündung der neuen Aufsichtsratsmitglieder stattgefunden hat, ist nicht bekannt. Klar sei aber, dass Starboard nun fünf neue Aufsichtsratsmitglieder benennen müsste, um die Kontrolle über den Aufsichtsrat zu erhalten, schreibt das Wall Street Journal. Zuvor hätte der Investor nur vier Aufsichtsräte auf seine Seite bringen müssen.

Kritik könnte die Besetzung mit Friedman und Brandt noch von anderer Seite erhalten. Catherine Friedman sei nun mittlerweile Mitglied von sechs Aufsichtsräten. Das könnte auf Unmut stoßen, denn schon jetzt würden "institutional shareholder" empfehlen, dass Personen nicht mehr als vier Aufsichtsratsposten innehaben sollten. (kbe)