Cebit

Die Telekom drängt in die Cloud

Pünktlich zum Messebeginn erklärte Telekom-Chef Timotheus Höttges die exklusiv in Deutschland gehostete Open Telekom Cloud für eröffnet – und die Nachfrage ist offenbar groß.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 41 Kommentare lesen
Telekom-Chef Tim Höttges und Huawei-CEO Eric Xu

(Bild: Screenshot)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Hans-Peter Schüler

Mit der Open Telekom Cloud hat die Deutsche Telekom auf der CeBIT in Hannover eine Cloud-Infrastruktur gestartet, die exklusiv in zwei Rechenzentren in Deutschland gehostet wird. In den Rechenzentren in Biere und Magdeburg (Sachsen-Anhalt) hat der Konzern in Zusammenarbeit mit dem chinesischen Ausrüster Huawei 30.000 Server-Einheiten aus dem Boden gestampft, um seinen Kunden damit 150.000 virtuelle Maschinen zur Verfügung stellen zu können.

Wie Telekom-Chef Tim Höttges auf der CeBIT berichtete, ist die Kapazität des Rechenzentrumes in Biere bereits zu 70 Prozent ausgebucht. In naher Zukunft werde die Telekom die aktuelle Kapazität um 150 Prozent ausbauen, kündigte Höttges an. Der Konzern strebe in der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA) einen Marktanteil von 20 Prozent für Cloud-Hostingdienste an.

Die Attraktivität der rosaroten Wolken soll sich offenbar auf zwei Säulen stützen: Zum einen bewirbt das Unternehmen die Open Telekom Cloud als recht preisgünstig: Ein virtueller Windows-Server mit 2 CPUs und 2 GByte RAM soll 0,17 € je Stunde kosten, eine VM mit 2 CPUs, 8 GByte RAM und Open Linux 0,12 €. Zum anderen ist der Konzern im Oktober eine Kooperation mit Microsoft eingegangen, um eine "deutsche Cloud" für Microsoft-Azure-Anwendungen, darunter Office 365, an denselben Orten zu hosten. Auf Anfrage war zu erfahren, dass die Rechenzentren dafür zwar auf demselben Areal stehen wie die der Open Telekom Cloud, aber technisch davon getrennt seien.

Die Microsoft-Anwendungen werden zwar von Microsoft und nicht der Telekom vermarktet, sollen aber durch Vertragserweiterungen so betrieben werden, dass normalerweise ausschließlich Telekom-Mitarbeiter Wartungs-Zugriff auf Software und Datenbestände haben. Die genauen Vertragsbedingungen für die Microsoft-Telekom-Kombiangebote sind allerdings bislang noch nicht fertig ausgearbeitet und werden wohl frühestens im Sommer zu begutachten sein.

Update 17.3.2016:

Nach Auskunft der Deutschen Telekom bezieht sich die Auslastungsquote von 70 Prozent nicht wie zunächst gemeldet auf die Open Telekom Cloud, sondern auf das Telekom-Rechenzentrum in Biere. Dort werden außer besagter Open Telekom Cloud auch andere Cloud-Dienste etwa zur Kooperation mit Microsoft und zur Cisco Intercloud gehostet. Der Artikel wurde entsprechend korrigiert. (hps)