Minecraft wird zur Spielwiese für maschinelles Lernen

Microsoft hat ein Projekt gestartet, das Minecraft für maschinelles Lernen verwendet. Software soll anhand des Open-World-Spiels Ansätze für generelle KI lernen.

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Minecraft als Spielwiese für maschinelles Lernen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Rainald Menge-Sonnentag

Dass Minecraft zum Lernen genutzt wird, ist nichts Neues. So hatte die schwedische Spieleschmiede Mojang aus der Minecraft-Variante MinecraftEdu Anfang des Jahres die eigenständige "Minecraft Education Edition" für den Schulunterricht entwickelt. Im neuesten Projekt sollen jedoch keine Schüler, sondern Maschinen das Sandbox-Spiel zum Lernen verwenden. Project AIX heißt die Plattform, die fünf Computerwissenschaftler in Microsofts Research Lab nutzen.

Microsoft hatte die Minecraft-Macher Mojang 2014 übernommen. Project AIX ist eine Plattform, die Katja Hofmann mit ihrem Team bei Microsoft Research in Cambridge entwickelt hat. Sie nutzt laut eigenen Angaben Minecraft als Experimentierwerkstatt für maschinelles Lernen, weil sie frustriert war von den Einschränkungen anderer Ansätze, die weniger ausgefeilte Spiele nutzen. Minecraft bietet nur wenige Grundregeln, auf deren Basis die Spieler ihre eigenen Szenarien erstellen können. Diese Voraussetzungen seien ideal für das Trainieren von KI-Systemen.

Das Team hat Spaß bei der Arbeit am AIX-Projekt.

(Bild: Scott Eklund/Red Box Pictures)

Sie zielt vor allem auf den Bereich der generellen Intelligenz, also nicht auf spezifische Gebiete wie Spracherkennung oder Übersetzung, sondern die Wahrnehmung diverser Faktoren, aus der die Software eigene Schlüsse ziehen soll. Dabei hilft, dass Minecraft den Spielern die Möglichkeit gibt, mit der Zeit mehr und mehr Schwierigkeiten zum Basisszenario hinzuzufügen. Auch das kooperative Spielen will das Team nutzen, um die Zusammenarbeit zwischen Menschen und KI-Systemen zu testen.

Die AIX-Platttform besteht aus einer Modifikation der Java-Version und Code, der KI-Softwareagenten bei der Interaktion mit Minecraft hilft. Die Komponenten laufen auf Windows, Linux und Mac OS. Entwickler können die Agenten in jeder beliebigen Programmiersprachen umsetzen. (rme)