Wärme-Abstrahlung ins Weltall auf dem Weg zur Kommerzialisierung

So genannte radiative Kühlung lässt sich zur Klimatisierung mit weniger Energieeinsatz nutzen. Mehrere Gruppen arbeiten daran, dieses unkonventionelle Konzept in die Praxis umzusetzen.

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Wärme-Abstrahlung ins Weltall auf dem Weg zur Kommerzialisierung
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Von
  • Sascha Mattke

SkyCool Systems, ein Spin-off aus der Stanford University, arbeitet an der Kommerzialisierung der so genannten radiativen Kühlung. Dabei gelangt Wärmestrahlung von Objekten in den Weltraum, was zu einer Abkühlung unter die Umgebungstemperatur führt. Tagsüber wirkt normalerweise Sonnenlicht diesem Effekt entgegen, doch nanotechnische Optik-Tricks sollen seine Nutzung auch im Hellen ermöglichen, berichtet Technology Review online in „Kühlen mit dem kaltenWeltraum“.

Mitgründer von SkyCool Systems ist Aaswath Raman. Im Jahr 2014 hat er zusammen mit einem Kollegen an der Stanford University gezeigt: Eine Vorrichtung, in der die optischen Eigenschaften von drei unterschiedlichen Materialien, angeordnet in Stapeln aus mehreren Schichten, zusammenkommen, ermöglicht eine Kühlung auf fast 5 Grad Celsius unter die Umgebungstemperatur. Dies beweise, dass die „kalte Dunkelheit des Universums“ sich als erneuerbare Ressource nutzen lässt, und zwar „selbst während der heißesten Zeit des Tages“, wie die Forscher schrieben.

Neben Sky Cool Systems haben mehrere weitere Gruppen ähnliche Projekte begonnen. Laut einer Modellstudie von Srinivas Katipamula und Kollegen am Pacific National Laboratory der USA könnte radiative Kühlung bei Tageslicht den Energieverbrauch zur Kühlung eines mittelgroßen Gebäuden um 30 bis 50 Prozent verringern. Allerdings ist noch nicht klar, wie viel die Technologie dafür kosten wird.

Mehr dazu bei Technology Review online:

(sma)