Studie: #foodporn-Fotos könnten gesündere Lebensweise fördern

Auf Instagram und anderen sozialen Medien werden reichlich Fotos von ungesunden Lebensmitteln veröffentlicht. Laut einer Studie wirkt dieses Phänomen aber möglicherweise als Motivation dafür, stattdessen gesund zu essen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 72 Kommentare lesen
Studie: #foodporn-Fotos könnten gesündere Lebensweise fördern

(Bild: Jerome Decq / Flickr / cc-by-2.0)

Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Sascha Mattke

Unter dem Hashtag #foodporn veröffentlichen Nutzer von sozialen Medien begeistert Fotos von fettigen, kalorienreichen oder auf andere Weise ungesunden Lebensmitteln. Bei manchen Beobachtern weckt das die Sorge, es könne ungesunden Ernährungsgewohnheiten Vorschub leisten. Forscher vom Quatar Computing Research Institute haben das weltweite #foodporn-Phänomen deshalb systematisch analysiert – und kommen zu dem gegenteiligen Schluss, wie Technology Review online in „Die ganze Welt steht auf Lebensmittel-Porno“ berichtet.

Für die Analyse lud das Team um Yelena Mejova zunächst alle Bilder herunter, die von November 2014 bis April 2015 mit dem Tag #foodporn auf Instagram veröffentlicht wurden – insgesamt fast 10 Millionen Stück, von denen 42 Prozent auch Geodaten enthielten. Demnach ist das Phänomen weltweit verbreitet und, wenig überraschend, am häufigsten sind Fotos von Kalorienbomben wie Schokolade, Kuchen oder Fast-Food.

Allerdings schaute sich das Team auch die Reaktionen anderer Nutzer auf Fotos mit dem Tag #foodporn an. Demnach ist die Zustimmung zu gesundem Essen – gemessen an der Zahl der „Likes“ – höher als für ungesundes. „Die höhere Akzeptanz für gesunde Tags spricht dafür, dass es in der Community bereits eine Selbstkontrolle zur Förderung eines gesünderen Lebensstils gibt“, schreiben die Forscher. Möglicherweise fördert das #foodporn-Phänomen also nicht etwa einen problematischen Umgang mit Lebensmitteln, sondern bewirkt genau das Gegensteil.

Mehr dazu bei Technology Review online:

(sma)