Compaq zahlt in Zwangsarbeiter-Entschädigungsfonds ein

Die Compaq Deutschland GmbH wird sich an der Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft zur Entschädigung ehemaliger Zwangsarbeiter aus der NS-Zeit beteiligen.

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Von
  • Peter Monnerjahn

Die Compaq Computer GmbH wird sich an der Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft zur Entschädigung ehemaliger Zwangsarbeiter aus der NS-Zeit beteiligen. Wie der Vorsitzende der Geschäftsführung von Compaq, Peter Mark Droste, mitteilte, identifiziere man sich, obwohl das Unternehmen erst in den 80er Jahren gegründet wurde, mittlerweile "ohne Einschränkung" mit der Initiative.

Da der Aufruf der Stiftungsinitiative sich ausdrücklich auch an nach 1945 gegründete Unternehmen richte, habe man sich entschlossen, einen finanziellen Beitrag zu leisten. Über die Höhe dieses Betrages waren von Compaq bislang noch keine Informationen zu erhalten. Vom Grundgedanken der Solidargemeinschaft her seien auch deutsche Töchter ausländischer Muttergesellschaften zur Mitwirkung aufgefordert.

"Wie viele andere Unternehmen mit ausländischen Muttergesellschaften und vergleichsweise kurzer Firmenhistorie", erklärte Droste, "haben wir uns durch diese Initiative zunächst gar nicht angesprochen gefühlt. Wir identifizieren uns jedoch ohne Einschränkung mit dem Anliegen dieser Initiative und tragen als integrierter Bestandteil der deutschen Wirtschaft die moralische Verantwortung für frühere NS-Opfer in dieser Solidargemeinschaft aus tiefer Überzeugung mit."

Compaq ist damit eines der ersten Computerunternehmen ausländischer Herkunft in der Initiative. Schon seit Februar dieses Jahres ist IBM Deutschland Mitglied. Allerdings ist die deutsche Dependance von IBM auch aus der 1910 gegründten DEHOMAG (Deutsche Hollerith-Maschinen-Gesellschaft) hervorgegangen, an der die spätere IBM Corp. seit 1922 mit 80 Prozent beteiligt war.

Der von der Stiftungsinitiative empfohlene Beitrag am Entschädigungsfonds beträgt 1 Promille des letzten Jahresumsatzes. Der Umsatz der Compaq Computer GmbH betrug im letzten Jahr rund 3,7 Milliarden Mark. (pmo)