Kritik an Lizenzbörse SoundExchange

Kritiker der neuen Webcasting-Lizenzstelle der RIAA sorgen sich um die Unabhängigkeit der Institution.

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Von
  • Arne Mertins

Die von der Recording Industry Association of America (RIAA) kürzlich ins Leben gerufene Lizenzbörse SoundExchange soll Lizenz-Vergütungen für digitale Auftritte und damit verbundene Rechte eintreiben und weiterverteilen. 45 Prozent der Einnahmen werden den aufführenden Künstlern zu Gute kommen, 50 Prozent den jeweiligen Plattenlabels. Die restlichen fünf Prozent teilen sich die beiden Organisationen American Federation of Musicians und die American Federation of Television and Radio Artists. Die Major-Plattenfirmen EMI, Sony, Universal und Warner haben außerdem erklärt, SoundExchange die direkte Auszahlung dieser Lizenzeinnahmen zu überlassen.

SoundExchange will von den Gesamteinnahmen 15 bis 20 Prozent für administrative Aufgaben einbehalten. Diese Ankündigung hat unter Musikern bereits für Unmut gesorgt. Noch mehr Sorgen macht man sich über den Einfluss der RIAA auf SoundExchange. Besonders energische Kritik kommt von der Future of Music Coalition, die sich für die Interessen der Independent-Musiker im Netz einsetzt. Der Coalition-Vorsitzende Jenny Toomey erklärte, wenn es nur eine Verwertungsgesellschaft gebe, "sollte dies nicht eine Organisation sein, die von den fünf großen Plattenfirmen gegründet wurde und allein ihre Interessen vertritt."

Ihre Gruppe sammelt deshalb bereits Unterschriften unter dem Motto "Exchange SoundExchange", um beim US Copyright Office für eine unabhängig Alternative zur RIAA-Organisation zu werben.

Mehr in Telepolis:"Exchange SoundExchange" (ame)