Richtiges BIOS-Setup

Nach einem BIOS-Update oder dem Löschen des gepufferten CMOS-Speicherbereichs empfiehlt es sich, zunĂ€chst die ‘Default’-Einstellungen des BIOS-Setup zu laden. Bevor man allerdings das Betriebssystem bootet, sollte man besonders wichtige Optionen genau kontrollieren. Sonst kann es passieren, dass einige Funktionen nicht wie gewohnt oder ĂŒberhaupt nicht mehr funktionieren oder Windows andere Treiber nachlĂ€dt.

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Nach einem BIOS-Update oder dem Löschen des gepufferten CMOS-Speicherbereichs empfiehlt es sich, zunĂ€chst die ‘Default’-Einstellungen des BIOS-Setup zu laden. Bevor man allerdings das Betriebssystem bootet, sollte man besonders wichtige Optionen genau kontrollieren. Sonst kann es passieren, dass einige Funktionen nicht wie gewohnt oder ĂŒberhaupt nicht mehr funktionieren oder Windows andere Treiber nachlĂ€dt.

Manches BIOS-Setup bietet mehrere unterschiedliche ‘Default’-ParametersĂ€tze an. Die ‘Fail-Safe-Defaults’ sollen fĂŒr möglichst umfassende KompatibilitĂ€t sorgen und schalten viele Funktionen des Mainboards ab oder in ihren Minimalzustand. ‘Turbo’- oder ‘Performance-Defaults’ sorgen fĂŒr besonders zĂŒgige Arbeitsweise, die manchmal jedoch einzelne Komponenten ĂŒberfordert.

In der Minimalkonfiguration schaltet das BIOS-Setup oftmals Sound- und LAN-Chips ab und verhindert, dass IDE-GerĂ€te im Ultra-DMA-Modus laufen. FĂŒr Festplatten und optische Laufwerke ist die Auswahl der ‘Auto’-Option meist die beste Einstellung.

Neuere Mainboards (etwa ab Baujahr 2001) unterstĂŒtzen den APIC-Modus (Advanced Programmable Interrupt Controller), den Windows 2000 und XP ĂŒber den eingebauten Treiber ‘ACPI Uniprozessor PC’ nutzen. ACPI steht dabei fĂŒr das Advanced Configuration and Power Management Interface und hat nur indirekt etwas mit dem APIC zu tun. Um zu vermeiden, dass Windows beim Hochfahren einen anderen Treiber lĂ€dt, sollte man den APIC-Modus im BIOS-Setup immer gleich einstellen, also entweder immer ein- oder ausgeschaltet lassen. Oft findet man die APIC-Option im UntermenĂŒ ‘Boot’.

Nur bei aktiviertem APIC funktioniert ĂŒbrigens das Hyper-Threading (HT) der neuesten Pentium-4-Modelle. Auch diese Option sollte man immer gleich konfigurieren, weil Windows XP unter UmstĂ€nden einen anderen Treiber benötigt, wenn man sie Ă€ndert. Manches BIOS-Setup blendet allerdings bestimmte sinnlose Optionen dynamisch aus: Wer einen HT-Prozessor einsetzt, wird dann die APIC-Option vergeblich suchen. Stattdessen taucht dann die Möglichkeit auf, HT abzuschalten.

GerĂ€tetreiber in Ă€lteren Linux-Versionen scheitern manchmal, wenn das BIOS dem jeweiligen Baustein keinen Interrupt zu-teilt. Steht die Option ‘Plug’n’Play OS’ auf ‘Yes’, fĂŒhlt sich das BIOS nicht fĂŒr alle PCI-Karten zustĂ€ndig. Linuxer wĂ€hlen hier also besser ‘No’.

Das Booten von separaten SCSI- oder IDE-Hostadaptern oder per LAN funktioniert nur dann richtig, wenn das BIOS des Mainboards diese Adapter zum richtigen Zeitpunkt anspricht. Die Option ‘Option ROM Scan’ steuert dies. FĂŒr einen schnelleren Bootvorgang sollte man diesen Parameter abschalten - natĂŒrlich nur dann, wenn man die Funktion nicht braucht. Will man von Festplatten oder optischen Laufwerken an zusĂ€tzlichen IDE- und SCSI-Adaptern nicht booten, so reicht es, wenn das Betriebssystem die richtigen Treiber dafĂŒr hat. Das BIOS muss mit der Erkennung keine Zeit vertrödeln. Auch das Festlegen einer geeigneten Boot-Reihenfolge, der Verzicht auf die Suche (Search) nach einem Floppy-Laufwerk und vor allem die Quick- oder Fast-Boot-Option beschleunigen den Systemstart. (ciw) (ciw)