Cebit

Flüssig gekühlte Server für Büro und Rechenzentrum

Serversysteme mit Flüssigkeit kühlen und die Abwärme nutzen: Diese energiesparende Methode zeigt die Thomas-Krenn-AG auf der CeBIT an einem Prototyp. Das komplett lüfterlose System eignet sich sogar fürs Büro.

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Rechenzentrum

(Bild: dpa, Susanne Lindholm/Archiv)

Lesezeit: 2 Min.

Die Thomas-Krenn-AG hat in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) ein Serversystem mit Flüssigkeitskühlung und Wärmerückgewinnung entwickelt. Die "Hot Fluid Computing" genannte Kühlmethode soll besonders energiesparend sein, weil eine separate Klimatisierung des Rechenzentrums entfällt und die Abwärme etwa zum Heizen weiterverwendet werden kann. Außerdem arbeiten alle Komponenten ohne Lüfter und somit lautlos, was auch den Einsatz in Büroräumen erlaubt.

Auf der CeBIT 2016 stellt der Hersteller einen Prototyp vor, der acht Mainboards mit je zwei CPU-Sockeln, einen Ethernet- und einen InfiniBand-Switch sowie drei Netzteile in einem Holzgehäuse vereint. Alle diese Elemente, die normalerweise heiße Abluft erzeugen, sind an einen Kühlkreislauf angeschlossen.

Für die verwendeten Standardkomponenten (beim Prototyp etwa Mainboards von SuperMicro) entwickelt der Hersteller passgenaue vollflächige Kühlkörper, durch die das Kühlmittel fließt. Der Zu- und der Ablauf sind in der Länge variabel, und spezielle Verbindungen zum Kühlsystem sollen ein leckagefreies Montieren gestatten. Will man etwa auf dem Mainboard ein RAM-Modul nachrüsten, muss man den Kühlkörper abschrauben, doch tritt dabei keine Kühlflüssigkeit aus.

Flüssig gekühlte Server (4 Bilder)

Ein Prototyp der komplett flüssigkeitsgekühlten Server steckt in einem Gehäuse mit Holzverkleidung, was die Optik bürotauglich machen soll.
(Bild: Thomas-Krenn.AG)

Nach Angaben des Unternehmens verlässt die Kühlflüssigkeit das System mit einer Temperatur von etwa 55° C. Von Leitungsverlusten abgesehen, ist diese Abwärme für andere Zwecke nutzbar. Durch den Wegfall von herkömmlicher Klimatisierung und Kühlung soll das Gesamtsystem etwa 40 Prozent weniger Strom verbrauchen als konventionell verbaute Server gleicher Leistung. Die Kühltechnik soll sich gleichmaßen für ein kompaktes Serversystem im Büro und für ein Rechenzentrum eignen. (tiw)