Das etwas andere Fliewatüüt: die (auf)tauchende und fliegende Drohne

Das Applied Physics Laboratory, das unter anderem für das US-Verteidigungsministerium arbeitet, hat eine Drohne vorgestellt, welche auch nach einiger Zeit im salzigen Meerwasser abhebt.

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CRACUNS

Sie kann nicht nur fliegen, sie kann auch tauchen und ihrer Hülle soll Salzwasser nichts anhaben können.

(Bild: APL)

Lesezeit: 2 Min.
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Sie taucht aus dem Wasser hervor, die Rotoren werden sichtbar, sie werden gestartet und dann steigt sie langsam in die Lüfte – die wasserfeste Drohne aus dem Applied Physics Laboratory (APL) der US-amerikanischen Johns Hopkins Universität. Wie das Labor bekannt gibt, wurde das kleine unbemannte Fluggerät (UAV) in den letzten Monaten entwickelt. Es soll korrosionsfest sein und sowohl mit Wasserdruck zurechtkommen als auch noch flugtauglich sein.

Die spezielle Drohne soll in der Herstellung nicht besonders teuer sein

(Bild: APL)

Die Drohne kann unter Wasser gestartet werden – entweder von einem bestimmten Punkt oder einem anderen unbemannten Unterwassergefährt aus (unmanned underwater vehicle, UUV). Das Labor nennt die spezielle Drohne CRACUNS, was eine Abkürzung für "Corrosion Resistant Aerial Covert Unmanned Nautical System" ist. Damit die Drohne auch durch Einsätze in Salzwasser nicht beschädigt wird, habe das Team mit Experten für Materialtechnik zusammengearbeitet.

Wie das Labor unterstreicht, sei das wohl innovativste Feature der Drohne, dass sie Wasserdruck aushalten kann, ohne ein stabilisierendes Metallgerüst im Inneren zu benötigen. Laut Aussage im Vorstellungsvideo soll die Drohne dem Druck von einer Tiefe von "several hundred feet" (einigen hundert Fuß) aushalten. Um den Drohnenkörper herzustellen, habe man etwa auf additive Fertigung – also 3D-Druck – gesetzt. So konnte ein leichtes, tauchfähiges Fluggerät geschaffen werden.

Der Körper der Drohne wird additiv gefertigt

(Bild: APL)

Die sensibelsten Komponenten werden durch ein schützendes Gefäß abgedichtet. Für die Rotoren, die Salzwasser direkt ausgesetzt sein können, besorgte sich das APL im Handel befindliche schützende Hüllen. Auch nachdem die Drohne zwei Monate in einem Salzwasser-Bottich verbracht hatte, soll das Material keine Zeichen der Korrosion gezeigt haben.

Für die Drohne seien viele verschiedene Missionen denkbar, so das Labor. Welche genau, ließ es offen. Der Preis für die Herstellung soll aber so gering sein, dass die fliegenden Taucherdrohnen "in großer Zahl für hochriskante Szenarien" eingesetzt werden könnten. Sie sollen auch eine große Tragkraft besitzen.

Die Drohne ist aufgetaucht und fliegt los

(Bild: APL)

Wie der Projekt-Manager, Jason Stipes erklärte, würden Ingenieure des Labors schon lange an Unterwasser-Systemen als auch autonomen Fluggeräten arbeiten. Man habe mit der Entwicklung der fliegenden Unterwasserdrohne auf neue Herausforderungen der Förderer des Labors reagiert. Das Applied Physics Laboratory (APL) arbeitet seit seiner Gründung im Jahr 1942 für die US-amerikanische Regierung, die NASA, das US-Verteidigungsministerium und andere US-Behörden.

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(kbe)