ADAC und GTÜ testen Sommerreifen

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ADAC und GTÜ haben Sommerreifen getestet. Dabei zeigt sich, dass inzwischen auch Pneus von unbekannten Herstellern eine Überlegung wert sein können. Wer genau hinschaut, kann sparen, wobei auch die Unterschiede in dieser Hinsicht kleiner geworden sind

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(Bild: Kröner/GTÜ)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Martin Franz
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München, 22. März 2016 – Reifentests werden von vielen Verbrauchern inzwischen kritisch gesehen. Zu recht, denn das Ergebnis lässt sich leicht in die eine oder andere Richtung variieren. Das muss nicht einmal Absicht der Tester sein, die ihre individuellen Kriterien gewichten. Auch die Reifendimension und der Untergrund der Teststrecke spielen eine Rolle. Ein genauer Blick in die Testergebnisse führt also eher zum idealen Reifen als der blinde Kauf des Testsiegers. Wir haben für Sie die Ergebnisse der diesjährigen Sommerreifen-Tests von ADAC und GTÜ zusammengefasst.

Billigreifen werden besser

In der Vergangenheit war die Sache recht einfach: Markenreifen waren zwar beim Kauf etwas teurer, langfristig aber eine gute Investition, da verschleißärmer, sicherer, leiser und dank geringerem Rollwiderstand sparsamer als Billigreifen aus fernöstlicher Quelle. Der daraus resultierenden Empfehlung sind offenbar so viele Käufer gefolgt, dass nun selbst einige Billiganbieter mehr Geld in die Entwicklung stecken. Zu diesem Schluss kommt man jedenfalls, wenn man sich der Testergebnisse des ADAC ansieht. Mit ESA-Tecar und Sava sind in der Größe 225/45 R17 gleich zwei Marken abseits der großen Namen in diesem Test vergleichsweise weit vorn zu finden. Dabei ist selbst der dort Letztplatzierte einen Blick wert: Der Reifen von Maxxis wird abgewertet, weil er auf Nässe schwächelt. Wer aber beispielsweise einen automobilen Klassiker ohnehin nur bei Sonnenschein aus der Garage holt, könnte hier ein Schnäppchen machen, denn in den restlichen Kriterien landet er in der Beurteilung des ADAC meistens im Mittelfeld.

Nah beieinander

Dass Pneus von unbekannten Herstellern nun ab sofort grundsätzlich eine Empfehlung wären, ist allerdings falsch, zumal die ermittelten Preise erstaunlich nah beieinander liegen. Zwischen einem Satz des ADAC-Testsiegers von Conti und dem Verlierer von Maxxis liegen in der Dimension 225/45 R17 im Extremfall keine 40 Euro. Noch heftiger ist dieser Betrachtungswinkel bei der Dimension 185/65 R15: Dort bezahlt der Käufer im ungünstigsten Fall für den Testverlierer mehr als für den Testsieger. Dabei sind die Unterschiede in dieser Dimension ungleich größer als bei den größeren Pneus. Für einen guten Kompromiss aus Kosten und Leistung kommt der Käufer also weder um einen Preisvergleich noch um einen Blick in die Teilergebnisse herum.