DVD-Player zum Schnäppchenpreis gestoppt

Mit dem Verkauf eines DVD-Players zum Discountpreis wollte eine Zeitschrift auf sich aufmerksam machen. Daraus wird nichts, und auch fĂĽr Magazin-DVDs sieht es derzeit schlecht aus.

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Mit dem Verkauf eines DVD-Players zu einem extremen Discountpreis wollte die neue Zeitschrift Kinowelt.de auf sich aufmerksam machen. Aber nach juristischen Querelen zieht der Verlag das groß angekündigte Angebot zurück; hoffnungsvolle Schnäppchenjäger sind nun sauer.

Für 249 Mark, bei Abschluss eines Abonnements sogar nur 177 Mark, hatte das Blatt den DVD-Player "Toshiba SD-100E" angeboten – ein Gerät, das mit rund 800 Mark in der Preisliste steht und im Sommer Testsieger bei der Zeitschrift video war. Auf der Website, wo die Leser ihre Bestellungen abgeben sollten, war das Schnäppchen aber nicht zu entdecken, und neue Abonnenten warteten vergebens auf die Lieferung. heise online-Leser berichteten von widersprüchlichen Antworten auf Nachfragen. Nach dem Ärger mit fehlerhaft gemasterten DVDs, die der Erstausgabe des Magazins beilagen, hatten viele nun immerhin auf dieses Sonderangebot gehofft.

Auf Nachfrage von heise online erklärte Kinowelt.de, nach einer einstweilige Verfügung, die Marktführer Cinema respektive der Hamburger Kino Verlag GmbH erwirkt habe, seien die Aktionen DVD-Player-Verkauf und Abo-Werbung gestoppt worden. Dazu habe sich der Verlag entschlossen, um "weitere Unsicherheiten zu vermeiden und möglichen Schaden von unserem Objekt abzuwenden", so eine Sprecherin. Die Verfügung bezog sich allerdings nicht auf den Player-Verkauf, sondern auf die beigelegte DVD. Hierbei handele es sich um eine eindeutige Wettbewerbsverzerrung, die zudem gegen die Zugabeverordnung verstoße, begründete Cinema-Chefredakteur Helmut Fiebig gegenüber der Berliner Morgenpost. Er fühle sich an den brutalen Verdrängungskampf auf dem Fernsehzeitschriftenmarkt erinnert. (nij)