Photovoltaik passt auf Seifenblasen

MIT-Wissenschaftler haben eine neue Herstellungsmethode für Solarzellen vorgestellt, die ultraleichte Energieerzeuger verspricht.

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Photovoltaik passt auf Seifenblasen
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Wenn es nach einem Team an der School of Engineering des Massachusetts Institute of Technology (MIT) im US-amerikanischen Cambridge geht, werden Solarzellen künftig deutlich leichter und flexibler. Sie haben eine neue Produktionstechnik entwickelt, die dies möglich macht, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe ("Ultraleichte Solarzelle").

Bei dem Herstellungsverfahren der Forscher wird in einem Vakuum in einem einzigen Schritt das Substrat der Zelle sofort mit einer Schutzschicht – in beiden Fällen flexible Polymere namens Parylene – versehen. Zur Lichtabsorption wird das organische Material DBP eingesetzt. Bislang existieren allerdings nur Proof-of-Concept-Modelle mit relativ geringer Stromausbeute.

Das Verhältnis zwischen Gewicht und Output sei aber das höchste, das jemals erzielt wurde, sagen die Forscher. Reguläre Solarmodule auf Siliziumbasis, deren Glasschicht in stationären Photovoltaikanlagen viele Kilos in Anspruch nimmt, leisten im Schnitt 15 Watt Energie pro Kilogramm. Laut MIT erreicht die neue Technik auf Parylen-Basis bereits jetzt in Demonstrationen 6 Watt pro Gramm, was einen 400 Mal höheren Output verspricht.

Vladimir Bulovic, Professor an der MIT School of Engineering und Vizedekan für Innovation, leitet das Projekt zusammen mit seinen Kollegen Annie Wang und Joel Jean. "Der innovative Schritt hier ist, dass uns klar wurde, wir können das Substrat gleichzeitig mit dem eigentlichen Gerät wachsen lassen", sagt er. Ein Prozess könne viele Materialien vereinen. Jean, der Doktorand ab Bulovics Lehrstuhl ist, meint, der Umgang mit dem Produkt der Arbeit des Teams sei gar nicht so leicht: "Atmet man zu stark, kann man die Zelle schon mal wegblasen."

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(bsc)