Kostenloses WLAN in Berlin kommt wohl später

Die für das Frühjahr angekündigten kostenlosen WLAN-Hotspots an Berliner Sehenswürdigkeiten werden wohl erst im Sommer verfügbar sein – und auch noch nicht in geplanter Anzahl.

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Kostenloses WLAN in Berlin

(Bild: dpa, Stephanie Pilick/Archiv/Sambolbild)

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Eigentlich sollte das Berliner Pilotprojekt für kostenloses drahtloses Internet an touristischen Orten im Frühjahr 2016 starten. Wie der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) herausgefunden hat, schiebt sich der gesamte Zeitplan nach hinten: Demnach sollen nun im Juni die ersten 100 Hotspots betriebsbereit sein. Ein Pressesprecher des Betreibers ABL bestätigte dem rbb Absprachen mit der Berliner Senatskanzlei dazu.

Im November 2015 hatte die Senatskanzlei nach über einem Jahr Vorlauf eine Betreibervereinbarung mit dem Fürther Unternehmen ABL Social Federation geschlossen. Laut dieser sollten die Arbeiten für die Einrichtung des Hotspots bis Ende des Sommers abgeschlossen sein. Dem rbb nach wird dieser Termin nun auch gerissen – die Senatskanzlei gehe davon aus, dass dann nur 500 von den geplanten 650 Hotspots bereit stehen werden.

Ebenfalls sollte auch schon Mitte Dezember 2015 eine Liste mit den Berliner Bezirken über die Standorte der ersten 100 Hotspots abgestimmt sein. Die sei immer noch nicht finalisiert und werde nun im April in einer abgespeckten "Top-25"-Version präsentiert, zitiert der rbb einen Sprecher von ABL. Grund für die Verzögerungen seien unter anderem sich hinziehende Abstimmungen im Bezirk Mitte, es fehle die Zustimmung der unteren Denkmalschutzbehörde für zentrale Standorte.

Die rot-schwarze Landesregierung fördert das Projekt mit einer Anschubfinanzierung von 170.000 Euro für zwei Jahre. Das soll etwa ein Drittel der laufenden Kosten decken, nicht jedoch die erforderlichen Startinvestitionen etwa für Router. Die ABL Social Federation will das WLAN daher mit kurzen Werbespots profitabel machen.

Neben laufenden Projekten kommerzieller Provider strickt in Berlin auch die Freifunk-Gemeinde etwa in Neukölln und Kreuzberg weiter an einem "WLAN-Meshnetz". Der Senat traute der Graswurzelbewegung jedoch eine flächendeckende Versorgung innerhalb des S-Bahn-Rings nicht zu. (axk)