US-Luftfahrtbehörde: Zahl der Drohnen wird stark steigen

Bis zum Jahr 2020 rechnet die FAA mit wesentlich mehr Drohnen. Eine große Nachfrage sieht die Behörde im Bereich der kommerziell genutzten Flugobjekte. Die FAA muss aber noch Richtlinien beschließen, die den Weg für kommerzielle Drohnen freimachen.

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CeBIT

Drohnen werden vermehrt für teils schwierige Inspektionsarbeiten genutzt

(Bild: Xamen)

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Die US-Luftfahrtbehörde (FAA) rechnet mit einer stark steigenden Zahl an kleinen unbemannten Flugobjekten wie Drohnen (UAS) und Modellflugzeugen. Bis zum Jahr 2020 würden sich die Verkaufszahlen für zivile Drohnen mindestens verdoppeln, so die Behörde. Im Bereich der kommerziell genutzten Drohnen sieht die FAA ein noch größeres Wachstumspotential – wenn denn bald entsprechende Richtlinien verabschiedet werden. Die Zahlen gehen aus einer kürzlich veröffentlichten Prognose der FAA hervor, die einen Überblick über die zu erwartenden Entwicklungen von 2016 bis zum Jahr 2036 geben soll.

Die Einsatzgebiete für kommerziell genutzten Drohnen laut FAA-Bericht.

(Bild: FAA)

So würden im Jahr 2016 voraussichtlich rund 1,9 Millionen zivil genutzte Drohnen verkauft. Für das Jahr 2020 rechne man aber mit einer Zahl von 4,3 Millionen. Die Nachfrage nach kommerziell genutzten Drohnen könne noch stärker steigen. Während im Jahr 2016 circa 600.000 kommerziell genutzte Drohnen gekauft werden könnten, könnten die Verkaufszahlen im Jahr 2020 schon bei 2,7 Millionen liegen.

Die FAA habe diese Prognosen laut eigener Angabe erstellt, um den Bedarf an Regulierung und auch für die Drohnen-Registrierung auszuloten. Die Investitionen für kommerziell genutzte Drohnen würden zunehmend gesteigert. Als Zukunftsmärkte lotet die Behörde etwa den Agrarsektor aus. Besonders gefragt würden kommerzielle Drohnen aber vor allem von der Industrie, um Inspektionen vorzunehmen. Ein Beispiel hierfür ist unter anderem die erste ATEX-zertifizierte Drohne des französischen Herstellers Xamen, die dabei helfen könnte, Öltanker auf Defekte zu untersuchen.

Drohne für explosive Umgebungen (5 Bilder)

Mit der Drohne von Xamen sollen unter anderem Industrieanlagen ohne Gefährdung der Umgebung inspiziert werden können
(Bild: Xamen)

Die FAA schätzt den Bedarf an High- und Low-End-Drohnen in den USA bis zum Jahr 2020 auf insgesamt etwa 540.000 Stück.

(Bild: FAA)

Um den Einsatz von kommerziell genutzten Drohnen zu testen, seien bis zum 16. März 2016 außerdem schon 4000 Ausnahmegenehmigungen erteilt worden. Anhand der bisherigen Nachfrage an Genehmigungen zeige sich das Potential für diesen Markt. Dieser werde sich auch in Zukunft deutlicher nach High-End-Produkten und eher günstigeren Drohnen differenzieren lassen, so die FAA.

Die Luftfahrtbehörde schätzt unter Mithilfe der Teal Group, dass die Zahl der High-End-Drohnen – die durchschnittlich etwa 40.000 US-Dollar pro Stück kosten – im Jahr 2020 auf etwa 52.000 Stück steigen wird. Laut Prognose werden von den kommerziell genutzten Low-End-Drohnen, deren Einzelpreis durchschnittlich bei etwa 2.500 US-Dollar liege, im Jahr 2020 schon etwa 490.000 im Einsatz sein.

Diese Zahlen seien aber sehr stark von den tatsächlich noch zu beschließenden Richtlinien für kommerziell genutzte UAS abhängig. Um aber die Nachfrage der fünf großen Märkte für kommerzielle Drohnen zu befriedigen, sei die anvisierte Zahl von etwa 540.000 Fluggeräten bis zum Jahr 2020 nötig.

Auch kommerziell genutzte Drohnen sollen in den USA bald registriert werden.

(Bild: FAA )

Im Bereich der zivilen UAS vermeldet die FAA mit der Prognose auch die neuesten Zahlen für die bisher erfolgte Registrierung. Bis Mitte März sollen sich 408.000 Piloten von UAS registriert haben. Eine Registrierung gilt nicht nur für ein Flugobjekt, sondern für alle Objekte eines Eigentümers. Die Registrierungspflicht für zivil genutzte UAS begann in den USA kurz vor den Weihnachtsfeiertagen im Jahr 2015.

Noch in diesem Jahr soll auch die Registrierung von kommerziell genutzten Drohnen in den USA beginnen. Die entsprechenden Richtlinien waren für den 21. März angekündigt. Nun weist die FAA darauf hin, dass mit ihnen im späten Frühjahr zu rechnen sei. (kbe)