Vorabversion von Ubuntu 16.04 LTS bringt neuen Software-Installer

Ubuntu gibt seinen eigenen Anwendungs-Installer auf und schwenkt auf ein Programm des Gnome-Projekts um. Die Kubuntu-Beta bringt die KDE-Bedienoberfläche Plasma 5.5 mit. Eine 16.04-Version von Edubuntu soll es nicht geben: Den Entwicklern fehlt die Zeit.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 246 Kommentare lesen
Testversion von Ubuntu 16.04
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Thorsten Leemhuis

Ein neues Software-Center ist eine der größten Neuerungen der für Donnerstag, den 21. April geplanten Desktop-Ausführung Ubuntu 16.04 LTS. Das Ubuntu-Team hat jetzt Beta-Versionen veröffentlicht, damit Interessierte diese und andere Linux-Distributionen der nächsten Ubuntu-Generation testen können.

Manch Tester wird vergeblich nach einer Installationsmöglichkeit für AMDs proprietären Grafiktreiber suchen. Der fehlt tatsächlich und wird bis zur Freigabe von 16.04 auch nicht mehr nachgerüstet, weil AMD diesen Treiber bald aufgibt. Vorerst kümmert sich das Unternehmen daher auch nicht darum, Catalyst rechtzeitig kompatibel zum neuen Ubuntu zu machen.

Gnome-Software bei der Beta von Ubuntu 16.04 LTS.

Wie das alte und Ubuntu-spezifische Software-Center bietet auch das neue eine Oberfläche, die an die App-Stores von Apple und Google erinnert. Beim neuen Programm handelt es sich um keine Neuentwicklung, sondern um gnome-software. Die Workstation-Edition von Fedora verwendet das vom Gnome-Projekt vorangetriebene Programm seit über einem Jahr zur Installation von Anwendungen.

Das Installationsprogramm von Ubuntu und dessen Unity-Bedienoberfläche unterscheiden sich hingegen nur in Details von den vorangegangenen Versionen. Wer will, kann das normalerweise links positionierte Startleiste (Launcher) nun an den unteren Bildschirmrand verlagern. Der 16.04-Kernel baut auf dem Anfang Januar freigegebenen Linux 4.4 auf, enthält aber ein paar per Hand ausgesuchte Änderungen aus dem kürzlich veröffentlichten Linux 4.5.

Der Ubuntu-Installer und die Unity- Bedienoberfläche haben sich nicht sonderlich verändert.

Die Ankündigung der Beta und deren Freigabehinweise liefern Details zu den Vorabversionen der Hauptausführungen von Ubuntu, die man über releases.ubuntu.com herunterladen kann.

Auch die Teams hinter anderen Varianten der Ubuntu-Distributions-Familie haben Beta-Versionen veröffentlicht. Dazu gehört auch Kubuntu, das vornehmlich auf Anwendungen und Desktops des KDE-Projekts setzt. Die Beta von Kubuntu 16.04 LTS verwendet Plasma 5.5 als Bedienoberfläche.

Auch Lubuntu (Desktop-Umgebung: LXDE), Mythbuntu, Ubuntu Gnome, Ubuntu Mate, Ubuntu Studio und Xubuntu (Xfce-Desktop) haben Beta-Versionen von 16.04-LTS-Varianten veröffentlicht. Von Edubuntu, das speziell auf den Einsatz an Schulen, Universitäten und anderen Lernstätten zugeschnitten ist, wird es indes keine Version 16.04 geben: Die treibenden Kräfte haben nicht genug Zeit zur Entwicklung einer 16.04-Ausgabe gefunden und konzentrieren sich stattdessen fürs Erste auf die Pflege der vor zwei Jahren veröffentlichten Version. (thl)