Lineare versus dynamische RAM-Adressierung
Das BIOS meines Pentium-4-Mainboards Asus P4C800 (mit Intel-i875P-Chipsatz) zeigt nach dem Booten die Meldung „DDR Frequency 400 MHz, Dual-Channel, Linear Mode“ an. Laut c't-Mainboard-Test in c't 14/03 bedeutet dies, dass der schnellere „Dynamic Mode“ zur Speicheradressierung nicht aktiv ist. Wie kann ich diesen nutzen? Auch das c't-Tool ctiaw weist nur den Linear Mode aus.
Das BIOS meines Pentium-4-Mainboards Asus P4C800 (mit Intel-i875P-Chipsatz) zeigt nach dem Booten die Meldung „DDR Frequency 400 MHz, Dual-Channel, Linear Mode“ an. Laut c't-Mainboard-Test in c't 14/03 bedeutet dies, dass der schnellere „Dynamic Mode“ zur Speicheradressierung nicht aktiv ist. Wie kann ich diesen nutzen? Auch das c't-Tool ctiaw weist nur den Linear Mode aus.
Anders als in c't 14/03 ausgeführt, schließen sich die lineare Speicheradressierung und der schnellere „Dynamic Mode“ bei den Intel-Chipsätzen i875P, i865PE und i865G nicht aus. Aber ob der Dynamic Mode nun aktiv ist oder nicht, lässt sich nach unserem bisherigen Wissensstand leider nicht feststellen.
Die drei genannten Zweikanal-DDR400-Chipsätze der Canterwood- und Springdale-Baureihen beherrschen eine ziemlich verwirrende Vielfalt an Speicher-Addressierungsmodi. Der Normalfall ist der Linear Mode, bei dem beide Speicherkanäle identisch bestückt sind und der Memory-Controller RAM-Zugriffe verschachtelt auf beiden Kanälen ausführt. Dabei kann die Adressierung fortlaufend (non-dynamic) oder „dynamisch“ erfolgen. Letzteres ist die schnellere Variante, weil der Chipsatz die logischen Speicheradressen so auf die physisch vorhandenen Speicherreihen abbildet, dass Page-Hits häufiger auftreten und bremsende Latenzzeiten seltener vorkommen. Leider hat Intel in den öffentlichen Datenblättern der drei Chipsätze kein Register beschrieben, an dem sich ablesen ließe, ob nun gerade der dynamische oder der nicht-dynamische Adressierungsmodus aktiv ist. Daher kann auch ctiaw dies nicht anzeigen. Das 32 Bit lange DRAM Controller Mode Register (DRC), das in dem versteckten „Overflow register device“ Nummer 6 an Adresse 68h zu finden ist, kodiert nur die unterschiedlichen ein- oder zweikanaligen Betriebsmodi.
Das Utility ctiaw liest dieses Register aus: Der Single-Channel- oder Virtual-Single-Channel-Modus ist aktiv, wenn entweder nur ein Speicherkanal bestückt ist oder unterschiedliche Module in beiden Kanälen stecken, sodass der Chipsatz beide Kanäle zu einem einzelnen, virtuellen 64-Bit-Kanal zusammenfasst. Im Linear Mode nutzt der Chipsatz beide Speicherkanäle parallel - nur bleibt eben unklar, ob der Speicher nun dynamisch oder nicht-dynamisch adressiert wird. Der i865G kennt als dritten Modus noch den „Tiled Mode“, was sich auf die spezielle Adressverwaltung für den integrierten Grafikprozessor bezieht. Ob beim i875P-Chipsatz die Performance Acceleration Technique (PAT) gerade aktiv ist oder nicht, lässt sich anhand der von Intel veröffentlichten Datenblätter ebenso wenig feststellen wie die Aktivität der schnellen Übertaktungsmodi, die einige Mainboard-Firmen bei ihren i865PE-Produkten anbieten. (ciw) (ciw)