Mehr Bandbreite durch polarisierte Funkwellen
Amerikanische Wissenschaftler haben eine Methode vorgeschlagen, mit der die DatenĂĽbertragungsrate von Radiosignalen um das Dreifache gesteigert werden kann.
Amerikanische Wissenschaftler haben eine Methode vorgeschlagen, mit der die Datenübertragungsrate von Radiosignalen um das Dreifache gesteigert werden kann. Michael Andrews und seine Kollegen von Lucent Technologies in Murray Hill, New Jersey, benutzten drei senkrecht zueinander stehende Antennen zur Übertragung polarisierter Radio-Signale. Die Empfangsantennen könnten so bei gleicher Frequenz sechs getrennte Signale unterscheiden. Die Wissenschaftler beschrieben ihre Arbeit in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Nature (Andrews, M. R., Mitra, P. P. & deCarvalho, R. Tripling the capacity of wireless communications using electromagnetic polarization. Nature 409, 316–318 (2001)).
Polarisierte Radiowellen lassen sich in zwei senkrecht aufeinander stehende Komponenten aufteilen: Die Idee, solche polarisierten elektromagnetischen Wellen für zwei getrennte Datenkanäle auf derselben Frequenz auszunutzen, ist nicht neu – Andrews und seine Kollegen argumentierten nun, dass durch Spiegelungen und Reflektionen auch Komponenten in Ausbreitungsrichtung der Welle entstehen. Sie schlugen vor, drei senkrecht aufeinander stehende Antennen zum Empfang zu verwenden. Dies steigert die Datenübertragungsrate um das Dreifache im Vergleich zu der bekannten Vorgehensweise, bei der nur zweifach polarisierte Signale gesendet werden.
Als Testnachricht sendeten die Forscher auf einer Frequenz von 880 Megahertz eine Zeichnung des spanischen Künstlers Joan Miro. Sie übertrugen die drei Farbkomponenten des Bildes (rot, grün und blau) innerhalb einer Cafeteria über eine Entfernung von 25 Metern. Der Empfänger befand sich hinter einer Ecke, sodass er die Daten aus reflektierten Signalen bezog. (wst)