„Progressive Scan“ vom DVD-Player

Mein neuer Videoprojektor besitzt einen VGA-Eingang, über den ich laut Bedienungsanleitung „progressive Videosignale im Format RGB“ einspeisen kann. Angeblich soll man auf diesem Weg das beste Bild bekommen. Leider kann ich mit dieser Aussage nichts anfangen, zudem habe ich bislang noch keinen DVD-Player mit einem entsprechenden Ausgang gefunden. Gibt es ein solches Gerät? Und was gibt es aus?

Gewöhnliche DVD-Player liefern PAL-Bilder in Form von 50 Halbbildern pro Sekunde, wie man es auch vom analogen Fernsehen her kennt. Die mit Vollbildern arbeitenden Projektoren müssen diese erst wieder zusammensetzen, wobei die in Beamern integrierten Deinterlacer die fehlenden Zeilen entweder durch Doppelung oder per Interpolation („Bob“) gewinnen. Dieses Deinterlacing bringt jedoch meist eine gewisse Unruhe ins Bild (vor allem erkennbar an flimmernder oder unscharfer Schrift) und sorgt schlimmstenfalls für Bildartefakte.

DVD-Player mit Progressive-Scan-Ausgabe liefern hingegen auf Wunsch gleich Vollbilder an. Die Übertragung geschieht dabei gewöhnlich im Komponentenformat YUV (YPrPb), bei dem die Komponente Y für die Helligkeitsinformation (Luminanz) und die Komponenten U und V zur Darstellung der Farbinformation (Chrominanz) verwendet werden, oder in den Grundfarben Rot, Grün, Blau (RGB).

Reichelt Elektronik vertreibt für rund 250 Euro mit dem Amisos DVD-N996 einen DVD-Player mit VGA-Buchse (allerdings ohne Scart-Anschluss). Das Gerät lässt sich wahlweise auf 625 Bildzeilen bei 25 Vollbildern pro Sekunde (entsprechend dem PAL-Standard) oder auf 525 Bildzeilen bei 30 Vollbildern pro Sekunde (NTSC) einstellen und beherrscht die Formate RGB und YUV. (nij) (nij)