Microsoft Build 2016: Visual Studio 2015 Update 2 sorgt für mehr Stabilität und Geschwindigkeit

Das zweite Update der 2015er Auflage der IDE bietet neben kleineren Neuerungen quer durch den Funktionsumfang zahlreiche Verbesserungen bei Stabilität und Geschwindigkeit.

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BUILD 2016: Update 2 sorgt für mehr Stabilität und Geschwindigkeit in Visual Studio 2015 mit
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Dr. Holger Schwichtenberg
Inhaltsverzeichnis

Vier Monate nach der ersten Aktualisierung für die integrierte Entwicklungsumgebung Visual Studio 2015 hat Microsoft auf der BUILD-Konferenz in San Francisco ein weiteres großes Update freigegeben. Das Unternehmen verspricht in den Release Notes zahlreiche Verbesserungen bei der Stabilität und Geschwindigkeit, was angesichts der zahlreichen Fehler im Produkt von vielen Kunden ersehnt wurde.

Neben Bugfixes bietet Visual Studio Update 2 auch einige neue Funktionen. Der Editor für C# und Visual Basic macht nun Verbesserungsvorschläge, wenn Klassennamen falsch geschrieben sind. Neue Refactorings schlagen den Einsatz des neuen Null-Propagating-Operators (?.) beim Aufruf von Funktionszeigern sowie das Entfernen überflüssiger async-Schlüsselwörter vor.

In Update 1 hatte Microsoft das "C# Interactive"-Fenster eingeführt, mit dem Entwickler C#-Code ad hoc ausführen können – allerdings nur aus kompilierten Assemblies, die sie explizit referenzieren mussten. Mit der neuen Version kann das interaktive Fenster auch auf den Programmcode in den geöffneten Projekten zugreifen, wenn das Fenster via "Initialize Interactive with Project" geöffnet wurde. Mit "Execute in Interactive" kann der Entwickler Programmcodezeilen markieren, die VS dann umgehend ausführt. Auch die XAML-Diagnosewerkzeuge lassen sich nun einfacher über ein Menü aufrufen, das in jeder WPF nutzenden Desktop-Anwendung und WinRT-basierten Universal App eingeblendet wird.

Das schwarze Menü in der Mitte des Anwendungsfensters dient der Steuerung des Live Visual Tree für XAML.

Das .NET Framework in Version 4.6.1 wird zwar auch schon seit Update 1 unterstützt, lässt sich allerdings nun auch beim Click-Once-Deployment einer Anwendung auswählen. Für die App-Entwicklung bietet Visual Studio nun die Cordova-Version 6.0 sowie Version 1.3 der Werkzeuge für Windows 10 Universal Apps. Beim Anlegen eines neuen Universal-App-Projekts fragt die Entwicklungsumgebung Nutzer nun, welche Version der Windows-10-APIs sie verwenden möchten. Der im Auswahlfenster angezeigte Link "Which version should I choose?" führt aber (noch) ins Leere.

Für Webentwickler ist die am 22. Februar 2016 erschienene Version 1.8 der Sprache TypeScript enthalten. Python-Entwickler erhalten mit dem Update Version 2.2.3 der Python Tools für Visual Studio (PTVS), während Microsoft C++-Programmierern nun eine Unterstützung der C++-Standardbibliothek bietet, die auf dem aktuellen Stand der Sprachentwicklung ist (Arbeitspapier N4567). Der Paketmanager Nuget liegt in Version 3.4 bei.

Visual Studio unterstützt neben Application Insights zur Laufzeitanalyse auch HockeyApp, eine Software, die Microsoft im Dezember 2014 aufgekauft hatte. Kürzlich gab Microsoft bekannt, dass sich Application Insights zukünftig nur noch für Webanwendungen nutzen lassen wird und Entwickler von Mobil- und Desktopanwendungen zur HockeyApp gezwungen werden.

In Visual Studio 2015 Update 1 hatte Microsoft Optionen zum parallelen Ausführen von Unit Tests integriert, dort mussten Entwickler das Feature aber manuell in der Testkonfigurations-XML-Datei aktivieren. Nun hat das Unternehmen den Entwicklern dafür eine Schaltfläche direkt im Test Explorer spendiert. (jul)