Internet Explorer und Dateitypen
In Mozilla oder Opera kann man per Menü über „Edit/Preferences/Navigator/Helper Applications“ beziehungsweise „Preferences/Programs and paths/File Types“ einstellen, dass der Browser bestimmte Dateien mit anderen Programmen öffnen soll als in den Ordneroptionen unter Windows festgelegt. So öffnet etwa Excel automatisch lokale XLS-Dateien, solche aus dem Internet aber standardmäßig ein gegen Makro-Viren immuner Dateibetrachter. Wie kann man so eine Regelung auch im Internet Explorer treffen?
- Dr. Hans-Peter Schüler
In Mozilla oder Opera kann man per Menü über „Edit/Preferences/Navigator/Helper Applications“ beziehungsweise „Preferences/Programs and paths/File Types“ einstellen, dass der Browser bestimmte Dateien mit anderen Programmen öffnen soll als in den Ordneroptionen unter Windows festgelegt. So öffnet etwa Excel automatisch lokale XLS-Dateien, solche aus dem Internet aber standardmäßig ein gegen Makro-Viren immuner Dateibetrachter. Wie kann man so eine Regelung auch im Internet Explorer treffen?
Der Internet Explorer richtet sich bei der Programmauswahl für bestimmte MIME-Dateitypen (Multipurpose Internet Mail Extensions) nach der Windows-Registry. Um diese anzupassen, öffnet man die Datenbank, etwa vom „Ausführen“-Prompt aus der Taskleiste, mit dem Kommando Regedit und durchsucht per „Bearbeiten/Suchen“ den Schlüssel
HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Classes\CLSID\
nach dem Namen des gewünschten Betrachterprogramms, welches bereits installiert sein muss. Am besten gibt man für die Suche nur Namensteile vor; etwa für den „Quick View Plus-ActiveX-Document-Viewer“ genügt „Quick View“. Wird man mit der Suche fündig, kopiert man den Schlüsselnamen, der zum Beispiel
{fc06b760-925f-11cf-9b4b-0020afddf0d7}
lautet, per F2 und Strg-C in die Zwischenablage. So bewaffnet, selektiert man im Schlüssel
HKEY_CLASSES_ROOT\MIME\Database\Content Type
jedes Unterverzeichnis, in dem die gewünschte Dateinamenserweiterung erwähnt ist, und erstellt dort einen Eintrag namens CLSID vom Typ Reg_SZ mit dem kopierten Schlüsselnamen.
War für den betreffenden Dateityp vorher ein anderes Programm vorgesehen, genügt es, den bestehenden CLSID-Wert mit dem neuen Inhalt zu überschreiben - wer auf Nummer sicher gehen will, tauft allerdings den alten Eintrag CLSID auf den nicht ausgewerteten Namen _CLSID um und legt trotzdem einen neuen Eintrag mit dem gewünschten Inhalt an. So lassen sich Änderungen leicht rückgängig machen. Dem Eintrag „(Standard)“ weist man anschließend eine Beschreibung des bearbeiteten Dateityps zu, sofern diese nicht schon vorliegt.
Mitunter empfiehlt sich auch, Registry-Einträge wie den soeben angelegten unwirksam zu machen, wenn etwa ein Anwendungsprogramm eine XLS-Datei als ActiveX-Objekt über den Internet Explorer anspricht und sich darauf verlässt, dass Excel gestartet wird. Kommt stattdessen ein Dateibetrachter zum Einsatz, resultieren schwer interpretierbare Fehlermeldungen, weil sich (das gar nicht aufgerufene) Excel vermeintlich nicht öffnen lässt. (hps) (hps)