Das kriminelle Superhirn hinter TrueCrypt

Paul Calder LeRoux schrieb E4M, das Programm auf dem der Quellcode von TrueCrypt beruht. LeRoux war außerdem ein milliardenschwerer Drogen- und Waffenhändler. Mehrere Menschen sollen auf seinen Befehl hin getötet worden sein.

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(Bild: The Atavist Magazine)

Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Fabian A. Scherschel

Paul LeRoux ist eine schillernde Persönlichkeit der kriminellen Unterwelt. Der Milliardär und internationale Waffen- und Drogenhändler wird oft als lebender James-Bond-Bösewicht beschrieben. Ende der 1990er entwickelte LeRoux das Verschlüsselungsprogramm Encryption for the Masses (E4M), auf dessen Quellcode TrueCrypt beruht. Später wurde er gefasst und lockte als Informant mehrere andere Kriminelle für die US-Regierung in diverse Fallen.

Es ist nicht bekannt, ob LeRoux an TrueCrypt mitentwickelt hat, aber zufällig endete die Entwicklung des Programms ungefähr zu der Zeit, als LeRoux verhaftet wurde. Die Worte, mit denen LeRoux im Jahr 2000 sein Programm E4M auf dessen Webseite beschrieb, klingen wie eine Prophezeiung der Post-Snowden-Ära:

"Privatsphäre zu bewahren wird in dieser Welt immer schwieriger. Heutzutage wird jeder überall zu jeder Zeit überwacht – das reicht von Videoüberwachung im lokalen Supermarkt bis hin zu Kameras in Banken, in der U-Bahn und an der Straßenecke. Regierungen haben Zugang zu riesigen Datenmengen über dich und deine Lebensweise. Den Kampf um die Privatsphäre haben wir in der realen Welt schon lange verloren."

Eine Web-Doku des Atavist Magazine beleuchtet nun das Leben dieser faszinierenden Person, die sowohl den Vorgänger zu TrueCrypt schrieb, als auch einen Immobilienmakler wegen eines schlechten Deals für ein Strandhaus umgebracht haben soll:

(fab)