Paketdrohnen: Gleitschirmflieger-Verband beschwert sich beim Verkehrsministerium

Mit den Tests ihrer Paketcopter im Wintersportort Reit im Winkl hat die Deutsche Post für einigen Unmut gesorgt. Ein Verband von Gleitschirm- und Drachenfliegern hat sich ans Verkehrsministerium gewandt.

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Paket-Drohne

(Bild: dpa, Oliver Berg/Archiv)

Lesezeit: 2 Min.

Hobbyflieger von Drachen und Gleitschirmen sorgen sich um mögliche Zusammenstöße mit Paketdrohnen. Laut Informationen des Spiegel beschwerte sich der Deutsche Hängegleiterverband (DHV) deswegen beim Bundesverkehrsministerium. Die Deutsche Post hatte zuvor im oberbayrischen Reit im Winkl Testläufe mit Paketzustellungen per Drohne unternommen.

Dem Bericht nach kritisiert der Verband, vorab nicht über die Tests der Post informiert worden zu sein. Die Versuchsgegend um den Berg Hochfelln sei aber eine der beliebtesten Regionen für Gleitschirm- und Drachenflieger. Künftig wünsche man sich in solchen Fällen mehr Beteiligung, was das Verkehrsministerium laut Bericht auch zugesagt habe.

Generell sieht der Verband die Gefahr von Zusammenstößen, da sowohl Drohnen als auch Hobbyflieger auf geringen Höhen unterwegs sind. Kameras an den Coptern seien kein ausreichender Schutz dagegen; der Verband regte an, Flieger und Postdrohnen mit Transpondern auszustatten.

DHL-Paketkopter (9 Bilder)

In Aktion

Die Lieferdrohne der DHL vor dem Posttower in Bonn (Bild: Mirco Lang)

Das Ziel der Post-Experimente: Pakete in dünn besiedelten Gebieten aus der Luft liefern. Absetzen soll der Paketkopter seine bis zu zwei Kilo schwere Ladung an einer eigens dafür geschaffenen Paketstation. Versuchsflüge gab es bereits 2013 über dem Rhein in Bonn und 2014 an der Nordsee. Bei dem Test in Reit im Winkl sollte die zwölf Kilo schwere Drohne acht Kilometer fliegen und 500 Meter Höhenunterschied hinauf zur beliebten Winklmoosalm schaffen. Die dortigen Versuche seien laut Post in der vergangenen Woche abgeschlossen worden – nun werte man die Daten aus.

Auf Wunsch der Post hatte sich der Gemeinderat von Reit im Winkl in nichtöffentlicher Sitzung mit dem Projekt befasst. Als die Pläne durchsickerten, regte sich prompt Widerstand. Die zentrale Lage des Testfeldes sei viel zu kostbar und müsse allein dem Tourismus vorbehalten bleiben, hielten etwa Hoteliers und Vermieter von Ferienwohnungen der Rathausspitze vor. Der Rathauschef von Reit im Winkl, Josef Heigenhauser, betonte dagegen die professionelle Zusammenarbeit mit der Post. Allerdings sei es "unglücklich" gewesen, die Aktion anfangs geheim gehalten zu haben.

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(axk)