NRW will Mittelstand beim Internet-Einstieg helfen
Insgesamt stünden für die nächsten sechs Jahre 400 Millionen Mark bereit, um kleineren und mittleren Firmen beim Internet-Einstieg zu helfen.
Die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen hat Hilfe für kleine und mittlere Unternehmen beim Einstieg in die Internet-Ökonomie angekündigt. Insgesamt stünden für die nächsten sechs Jahre 400 Millionen Mark Landes- und EU-Mittel bereit, sagte NRW-Arbeitsminister Harald Schartau (SPD) am heutigen Donnerstag in Düsseldorf bei einem Kongress des DGB. Schartau warnte die Unternehmer davor, den Anschluss an das Internet-Zeitalter zu verpassen. Das Internet erfordere einen radikalen Wandel der Weiterbildung für die gesamte Wirtschaft: "Auf traditionellen Weiterbildungspfaden erreichen wir in 100 Jahren jeden zweiten Beschäftigten. Darauf können wir nicht warten."
Das weltweite Computernetz werde in wenigen Jahren ein zentraler Wettbewerbsfaktor für die gesamte Wirtschaft sein. Vertrieb und Kundenkontakte würden dann ganz wesentlich über das Computernetz abgewickelt. Die Trennung von Beruf und Weiterbildung müsse aufgehoben werden, um sich darauf angemessen einzurichten. Im September und Oktober vergangenen Jahres hätten bundesweit rund drei Millionen private Internetnutzer 676 Millionen Mark online ausgegeben, sagte Schartau unter Berufung auf eine Umfrage der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung. Dies mache deutlich, dass es sich beim Thema E-Commerce nicht um eine Eintagsfliege handele.
E-Commerce werde sich auch auf die Preise auswirken. Als Beispiel nannte Schartau die Automobilindustrie. Mit dem Internet könnten rund 2.000 Mark Produktionskosten pro Mittelklassewagen eingespart werden, wenn Bestellung und Einkauf auch der Einzelteile elektronisch abgewickelt würden. Allein DaimlerChrysler habe im vergangenen Jahr für rund 440 Millionen Mark online eingekauft.
Der Landesvorsitzende des DGB in Nordrhein-Westfalen, Walter Haas, forderte Politiker und Unternehmer zur Aufgeschlossenheit fĂĽr den elektronischen Handel auf. Die Arbeit mĂĽsse wegen des Internet neu organisiert werden und berge "ungeheure Rationalisierungspotenziale", auf die sich alle Wirtschaftszweige einstellen mĂĽssten. (dpa) / (jk)