Google will Barrieren in Android abbauen und unterstützt Projekte für behinderte Menschen

Android N soll sich von Menschen mit Behinderung noch einfacher bedienen lassen. In einem Wettbewerb fördert Google außerdem Projekte für Menschen mit körperlichen Einschränkungen.

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Google will Barrieren in Android abbauen und unterstützt Projekte für behinderte Menschen

Der Accessibility Scanner gibt App-Entwicklern Feedback zur Bedienbarkeit ihrer Programme.

(Bild: Google)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Denise Bergert
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Google will in Android die Barrieren für Menschen mit Behinderung reduzieren. Der Konzern hat dafür unter anderem ein Tool namens Accessibility Scanner angekündigt, mit dem Entwickler ihre Apps darauf testen können, ob und wie sie von behinderten Menschen bedienbar sind. Die Software für Android schlägt bei Bedarf vor, die Schriftgröße innerhalb der App zu erhöhen oder den Kontrast zwischen Text und Hintergrund zu steigern.

Android N soll darüber hinaus Einstellungen für die Sichtbarkeit von Apps erhalten. Damit lassen sich Schaltflächen für Vergrößerung, Schriftgröße, Icon-Größe oder TalkBack schon auf dem Einrichtungsbildschirm des Android-Geräts einblenden. TalkBack ist seit Android 4.0 in das Google-Betriebssystem integriert und soll Menschen mit visuellen Einschränkungen helfen. Android liest nach der Aktivierung unterschiedliche Bildschirmelemente vor.

Menschen, die den Touchscreen von Smartphones oder Tablets durch Zittern, Lähmungen oder Verletzungen nur eingeschränkt bedienen können, soll die App Voice Access helfen. Die Software befindet sich aktuell in einem Betatest; mit ihr lässt sich das Betriebssystem per Spracheingaben steuern. So lässt sich beispielsweise der Home-Bildschirm per Stimme aufrufen oder auf Webseiten nach unten scrollen.

Google.org will darüber hinaus in der Google Impact Challenge: Disabilities 30 Projekte, die sich für Menschen mit Behinderung einsetzen, mit 20 Millionen US-Dollar fördern. Die Bewerbungsphase für die Ideen begann vor einem Jahr, laut Google haben bereits mehr als 1000 Organisationen aus 88 Ländern ihre Projektvorschläge eingereicht.

Darunter findet sich beispielsweise die Plattform My Human Kit, auf der Menschen dank 3D-Druck preiswerte Prothesen erhalten sollen. Das Royal National Institute for Blind People arbeitet hingegen an einer smarten Brille, die Menschen mit Sehverlust helfen soll. Die Brille färbt andere Menschen und Hindernisse mit erhöhtem Kontrast ein.

Unter den Projekten findet sich mit Wheelmap auch eine Idee aus Deutschland. Die Webseite sammelt weltweit Daten zu Örtlichkeiten, die auch von Menschen mit Behinderung problemlos besucht werden können. So lässt sich schon vor einem Ausflug herausfinden, ob das gewünschte Restaurant oder der angepeilte Bahnsteig rollstuhlgerecht sind. In Deutschland wurden dafür bereits diverse Einrichtungen wie Bäckereien, Autowerkstätten, Fast-Food-Restaurants oder Parkhäuser mit einem Status versehen. (anw)