Lytro Cinema - Lichtfeld-Kamera mit 755 Megapixel und 40k-Video

Lytros neue Lichtfeldkamera für TV-Produzenten ermöglicht eine Auflösung von 755 Megapixel, 40k-Video, bietet 300 FPS, erzeugt einen Datenstrom von 400 Gigabytes pro Sekunde und soll im Verleih mindestens 125.000 US-Dollar kosten.

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Lytro Cinema - Lichtfeld-Kamera mit 755 Megapixel und 40k-Video

(Bild: Lytro/Vimeo)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Dr. Christoph Jehle

Mit der neuen Lichtfeldkamera Lytro Cinema, die eine Auflösung von 755 Megapixeln, einen Dynamik-Umfang von 16 Blendenstufen, 40k-Videos und 300 FPS ermöglicht, will das amerikanische Unternehmen jetzt das Feld der TV-Produktionen erobern.

Der Versuch Lytros mit der Lichtfeldtechnik die Kameratechnik im Massenmarkt zu revolutionieren, ist grandios gescheitert ist. Nach dem Abschied Lytros aus der Welt der Endverbraucher, will man jetzt die Vorteile der Lichtfeldtechnik in der professionellen Video- und TV-Technik ausspielen. Hier scheint auch die benötigte Rechnerkapazität, die für eine schnelle Bildverarbeitung benötigt wird, kein Problem zu sein. Und über das Vermiet-Modell halten sich auch die Kosten für den Nutzer in offensichtlich vertretbaren Grenzen.

Der von der Kamera erzeugte Datenstrom von 400 Gigabytes pro Sekunde macht die Kamera für Amateure praktisch unbenutzbar und auch beim Preis erreicht die Lytro Cinema neue Dimensionen: 125.000 US-Dollar muss ein interessierter Nutzer auf den Tisch legen. Der Preis versteht sich für das kleinste Miet-Angebot für ein Cinema-System. Verkaufen will Lytro seine neue Kamera nicht.

Man sieht die Anwendungen für die Lytro Cinema in Produktionsbereichen, in welchen bisher die Greenscreen-Technik zum Einsatz kam. Mit der farbbasierten Bildfreistellung ist es möglich, Gegenstände und Personen nachträglich vor einem Hintergrund zu platzieren, der per Computergrafik produziert wurde oder als Film eingespielt wird.

Mit der Cinema will Lytro jetzt der Video-Post-Produktion zusätzliche Gestaltungsmöglichkeiten anbieten, die mit der heute üblichen Technik vor der Aufnahme festgelegt werden müssen. So soll beispielsweise die Auswahl der Verschlussgeschwindigkeit, des Schärfepunktes und des Dynamikumfangs künftig auch nach der Aufnahme noch möglich sein.

Die Cinema ist nach der im vergangenen Jahr vorgestellten Immerge der zweite Anlauf mit dem Lytro seine Lichtfeldtechnik-Erfahrungen im professionellen Bereich unterbringen will.

(keh)