Schlampig, aber schnell: Approximate Computing bekommt mit DARPA-Finanzierung große Chance

Manche Computer-Probleme lassen sich mit ungenau arbeitenden Prozessoren effizienter lösen. Dieses so genannte Approximate Computing wird bald in größerem Umfang ausprobiert – und es passt gut zu den heutigen Herausforderungen.

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Approximate Computing bekommt mit DARPA-Finanzierung große Chance
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Sascha Mattke

In diesem Sommer soll die DARPA, die Forschungsagentur des US-Verteidigungsministeriums, fünf besondere Computer bekommen: Neben einem normalen Prozessor enthalten sie 16 spezielle Chips von einem Unternehmen namens Singular Computing, deren Berechnungen ungenau ausfallen. Mit diesem so genannten Approximate Computing sollen sich bestimmte komplexe Computerprobleme effizienter lösen lassen als auf herkömmliche Weise, berichtet Technology Review online in „Schlampig, aber schnell“.

„Nur weil die Hardware Mist ist, muss das von der Software gelieferte Ergebnis nicht auch Mist sein“, sagt scherzhaft Joseph Bates, Mitgründer und CEO von Singular Computing. In Simulationen hat er getestet, ob sein S1-Chips bei manchen Anwendungen tatsächlich effizienter ist als konventionelle Prozessoren. Er berichtet von viel versprechenden Ergebnissen bei hochaufgelöstem Radar-Imaging, dem Extrahieren von 3D-Informationen aus 2D-Fotos und bei Deep Learning.

Derzeit baut Bates einige Computer, in denen jeweils sechzehn seiner Chips und ein konventioneller Prozessor arbeiten. Finanziert wurde die Entwicklung von der DARPA, die in diesem Sommer fünf der Maschinen bekommen soll und sie dann online stellen will, damit Forscher aus der Regierung und von Universitäten sie ausprobieren können. Die Technologie könnte unter anderem bei der Auswertung von Videos an Bord von Drohnen helfen, denn herkömmliche Computer mit der nötigen Leistung sind dafür zu schwer.

Mehr dazu bei Technology Review online:

(sma)