Facebook: Neue Algorithmen sollen Clickbaits auf Artikel reduzieren
Schlechtere Zeiten für Clickbaiting: Die Verweildauer der Leser bei Newsbeiträgen soll künftig einen größeren Einfluss auf das Ranking innerhalb des Newsfeeds des sozialen Netzes haben.
Für Facebook ist es eine selbstverständliche Pflicht, sich fortwährend mit dem sogenannten Clickbaiting auseinanderzusetzen. Darunter versteht man Nachrichten, die durch reizvolle Titel zum Anklicken animieren, sonst aber wenig über den konkreten Inhalt des verlinkten Angebots verraten. Beispiele hierfür sind: "Du glaubst nicht, was dann passiert ist!" oder "Zehn erschreckende Fakten übers Nägelkauen, die du kennen solltest". Trotz des Missverhältnisses beim Nachrichtengehalt zwischen Überschrift und folgendem Text bekommen solche Posts auch bei Facebook viele Klicks, was sich dann auf die Reputation des sozialen Netzes niederschlägt.
Die jüngsten Arbeiten im Rahmen des sogenannten Feed Quality Program sehen nun die Überarbeitung des Rankings im Newsfeed vor. Der dafür eingesetzte Algorithmus soll künftig auch berücksichtigen, wie lange ein Leser tatsächlich bei einem Post verweilt. Sinngemäß heißt es in einer Nachricht der Facebook-Ingenieure Moshe Blank und Jie Xu, dass Indikatoren wie Likes, Weiterleitungen und Kommentare nicht allein ausreichen, die Relevanz von Beiträgen zu erkennen. Deswegen werde auch die Länge der Zeit untersucht, die ein Nutzer in einem Beitrag verbringt.
Die Änderungen am Algorithmus sind offenbar schon länger im Gange. Von den Clickbait-Einträgen genervte Anwender sollten sie deshalb schon bald bemerken können. Allerdings beschränkt sich die aktuelle Überarbeitung auf sogenannte Instant Articles und in Facebooks mobilem Browser gelesene Texte; über einen gewöhnlichen Webbrowser gelesene Beiträge kann das soziale Netz nur schlecht untersuchen.
Profitieren dürften von den Änderungen vor allem Anbieter mit seriösen und qualitativ hochwertigen Inhalten, in deren Beiträgen die Leser mehr Zeit verbringen. Ihre Nachrichten sollten künftig höher priorisiert und häufiger zu sehen sein.
Siehe dazu auf heise Online:
(ane)